Ein neuer Velo-Grossanlass, ähnlich wie ein SlowUp, wird am 6. August auch in Belp vorbeiführen. Es soll ein Velo-Fest werden für alle Velofahrer, egal ob urbane Rider, E-Biker, Rennvelofreunde oder Familien mit Trailer-/Cargo-Velo und Anhänger. Bern, Köniz, Kehrsatz, Belp, Münsingen, Rubigen, Vielbringen und Allmendingen laden Velofahrer ein, vorbeizuradeln und einen Halt zu machen, sich von lokalen Vereinen verpflegen zu lassen, lokale Eigenheiten kennenzulernen. Es ist eine lockere Velofahrt, kein Rennen. Starten kann man überall.
In Belp ist der Rastplatz von Hallo Velo bei der Alupak. Dort wartet die Pfadi Wärenfels mit diversen Rucksackspielen und einer Saftbar auf die kleinen und grossen Besucher. Der (neue) Frisbeeclub Scorillaz aus Belp verkürzt mit Frisbeespielen den Zwischenstopp. Die Belper Vereine grillieren Fleisch vom Metzger Schwander, wärmen Hot Dogs, bereiten Crêpes zu und bieten Glace an.
Die Organisatoren sind überzeugt: «Hallo Velo ist eine grosse Chance für unsere Region und schafft wertvolle lokale Wertschöpfung.» Als erstes ist Bern und Münsingen in die Idee eingestiegen, dann wurden ein Trägerverein gegründet und umliegende Gemeinden ins Boot geholt. Hinter dem Trägerverein stehen Swiss Cycling, Pro Velo Bern und Trailnet: Alles Organisationen, welche sich tagtäglich mit dem Velo beschäftigen.
Die beteiligten Gemeinden bringen sich in einem lokalen OK ein. Der Belper Gemeinderat hat beschlossen, pro Einwohner 1.– Franken ans Projekt beizusteuern (ca. 11’600.—). Belp wird aber keine «Manpower» zur Verfügung stellen. Dies alles wurde noch in der letzten Legislatur entschieden.
Das lokale OK um Matthias Hauswirth (Belpathlon, Satus) hat die Pfadi rasch überzeugen können, am Streckenposten Belp mitzumachen.
Weil die Strassen und Wege für Hallo Velo komplett abgesperrt werden müssen, war viel Überzeugungsarbeit nötig. Matthias Hauswirth und Gemeinderat Stefan Neuenschwander musste einige Hebel in Bewegung setzen, damit Hallo Velo in Belp möglich wird.

«Am Schluss lag es noch immer an ein paar Einsprechern, die ihre Zufahrt partout nicht hergeben wollten.» Es fehlte auch nur noch die Teilstrecke zwischen Kehrsatz und Münsingen, es sei ein gewisser Druck zu spüren gewesen. «Es war der zweitletzte Tag vor dem Grundsatzentscheid. Alle warteten noch auf Belp. Wir konnten beim Restaurant Jägerheim keine Einigung erreichen, das Projekt hätte fast begraben werden müssen. Ich fuhr mit dem Velo noch einen neu entdeckten Feldweg in der Aemmenmatt ab und sah Frank Hofer, den Projektleiter des gesamten Projekts, das gleiche tun. Wir fanden an diesem Tag unverhofft noch eine neue Möglichkeit der Durchfahrt… Wir mussten uns noch mit dem Landwirt einigen, dann konnte auch Belp das ‹GO› geben», erzählt Neuenschwander.
Die Organisatoren rechnen bei gutem Wetter mit 20’000 bis 30’000 Teilnehmern, ansonsten immerhin noch mit 15’000 Velofahrern.
Neuenschwander: «Ich finde diese Zahlen auch etwas mutig, aber grundsätzlich ist dieses Projekt eine super Sache. Es ist ja immer so: Wenn etwas Neues kommt, sind alle sehr skeptisch und zurückhaltend. Wenn es dann funktioniert, sind alle dabei.» Hallo Velo sei ein Mehrjahresprojekt, jedes Jahr solle es stattfinden, ähnlich wie die SlowUps. «Es ist aber anders als ein SlowUp, weil es nur Velofahrende einbezieht. Bei den SlowUps muss jeder Meter asphaltiert sein, zum Beispiel wegen der Inline-Skater, und das ist ja mit der Hallo-Velo-Route nicht der Fall», so Neuenschwander.
Infos, Programm, Streckenkarte: www.hallovelo.be
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