Am vergangenen Sonntag feierte die Reformierte Kirche Belp den Abschluss der Sanierung ihres Kirchengebäudes.
Es war eine grössere Sanierung. Über 20 Firmen waren während der letzten sieben Monate an der Sanierung beteiligt. «Die Arbeiten verliefen erfreulich – abgesehen vom Kirchengeläute zu später Stunde und der länger stehengebliebenen Turmuhr», so die Kirchgemeinde.
«Die grössten baulichen Veränderungen liegen im Verborgenen: Die neue Heizung, die optimierte Lüftung und die elektronische Steuerung sorgen für ein bestmögliches Klima im historischen Gemäuer.» Viel offener, neu auf gleichem Bodenniveau und nun vielseitig nutzbar ist das kleine Seitenschiff, das «Chäppeli».
In der Beleuchtung hat man keine Kosten gescheut: «Eine für Kirchen spezialisierte Lichtfirma hat eigens für die Kirche Belp spezielle LED-Pendelleuchten entwickelt.» Nicht nur die Beleuchtung, auch Beamer, Heizung, Zugangssystem und Reservationsagenda hängen nun digital zusammen. So kann der Sigrist das ganze Licht im Kirchenraum gemäss voreingestellten Settings mit einem Klick auf seinem iPad wechseln. Da gibt es neben Setting «Gottesdienst» auch «Konzert» – und eines fürs Putzen.
Neu strahlen nun auch die gereinigten vorreformatorischen Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. Auch neu ist mehr Stauraum im Foyer, der grosse Abendmahlstisch oder die farbige Kinderecke.
Am Eröffnungsgottesdienst zog Organistin Dora Wittwer, unterstützt von ihrem Mann, alle Register (ich vermute jedenfalls, es waren alle). Die Orgel mit den komplett gereinigten Pfeifen beeindruckte die Besucher mit klaren Klang. Es gab im finalen Stück Applaus für die Organistin und irgenwie wohl auch für all die Handwerker, die an der Renovation beteiligt waren.
Der Auslöser für die Sanierung war der Schimmelpilz an Orgel und Kassettendecke. Für die Sanierung bewilligte die Kirchgemeindeversammlung einen Rahmenkredit von 830’000 Franken. Die Renovierung wurde eng von der Denkmalpflege des Kantons Bern begleitet, als Architekt zeichnete der Belper Markus Graber. Der Kirchenbetrieb lief während des Sommers weiter: «Trauerfeiern fanden während des Umbaus mehrheitlich in der katholischen Kirche statt. Für Gottesdienste wurden die Besucherinnen und Besucher ins eigene kirchliche Zentrum nach Toffen sowie in benachbarte Kirchen geladen.»
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