Die Regenkapriolen der letzten Wochen lassen sich an Gebüsch-Linien und am flachen Gras am Gürbe-Ufer gut ablesen. Und wenns mal grad nicht so hoch kommt, freut sich eine Entenfamilie auf ihren Schlafplatz direkt an der Gürbe.
Das Bundesamt für Umwelt misst überall hydrologische Daten, so auch in Belp, beim Mühlemattschulhaus.
Die Hydrologen messen Abfluss (Kubikmeter pro Sekunde) und Pegel (Wasserhöhe u.M.). Ein erster Spitzentag im Juni 2021 war der 6., der absolute Spitzentag war der 22., wo die Abflussmenge (blaue Linie) bis gerade in die zweitoberste Gefahrenstufe reichte: 55 m3/s.
Am «Mühlimatt» wird seit 1924 gemessen. Das Dokument «Hochwasserstatistik» der Belper Messstelle zeigt die Rekorde:
1938 und 1957 : 59 m3/sec.
2007 : 56 m3/sec.
2014 : Rekord seit Messungsbeginn, 61 m3/sec.
Man stellt fest, dass viele der neusten Hochwasserschutzmassnahmen des Kantons an Aare und Gürbe (v.a. Uferverbreiterungen) ihre Wirkung haben. Eine Überschwemmung gab es seit 1999 nicht mehr. Damals sah es etwas anders aus in Belp, als die Aare das Mösli unter Wasser setzte… Der Berner Hochwasserschutz nützt.
Anderswo kann man sich wiederum fragen: Sind in Bern herumhockende Behördenschreibtischtäter unterbeschäftigt? Sie bestimmen seit einiger Zeit, dass Sickerbecken gebaut werden müssen. Z.B. In der Eissel oder an der Autobahn-Auffahrt Rubigen.
Nehmen wir mal an, das würde Sinn machen: Wann, wenn nicht jetzt, müssten diese Becken voller Wasser sein? Was genau war denn die Katastrophe, als noch keine Sickerbecken gebaut waren?
Man muss wohl fast dankbar sein, dass die Schweiz keine anderen Probleme hat.
Wenn wenigstens der Behördenschreibtischtäter so härzige Becken aus dem ganz eigenen Sack bezahlen täte…
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