Seit einem Jahr ist im Belper Feuerwehrmagazin ein Warteraum für zwei Ambulanzfahrzeuge eingerichtet. Es war ein Test, ob so die Zeit zum Einsatzort in der Region Gürbetal Nord verkürzt werden kann.
Nicht überraschend steht nun fest: Ja, die Zeit, bis die Sanitätspolizei am Ereignisort ist, «kann stark verkürzt werden», so heisst es in einer Medienmitteilung von «Schutz und Rettung Bern». Nun wird der Warteraum «definitiv betrieben».
Die Kriterien für Ambulanz-Einsätze werden so beschrieben: «Die Hilfsfrist bei einem Rettungsdiensteinsatz bemisst sich ab dem Zeitpunkt des Alarmeingangs bis zum Eintreffen des ersten Mittels, zum Beispiel einer Ambulanz, vor Ort. Gemäss den Richtlinien der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern muss in 80 Prozent aller Einsätze innerhalb von 30 Minuten ein Mittel vor Ort sein. Neu wird gar eine Vorgabe von 90 Prozent in 15 Minuten angestrebt. Die Anforderungen gelten für Primäreinsätze mit höchster Dringlichkeit. Also für Einsätze, bei welchen bei einer Patientin oder einem Patienten eine Beeinträchtigung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein) vermutet wird.»
Die Ambulanzdienste in der Stadt Bern würden die verlangten Hilfsfristen sehr gut einhalten, sie sogar übertreffen, heisst es. Nur in einzelnen Gemeinden in der Region Belp sei das nicht der Fall gewesen, «insbesondere bei schwierigen Witterungsverhältnissen und Verkehrssituationen.»
Im Testzeitraum seien im Jahr 2020 total 783 Einsätze gefahren worden. «Die Hilfsfristen verkürzten sich deutlich: In der Gemeinde Belp beträgt die durchschnittliche Hilfsfrist ab dem Warteraum Belp neu fünf Minuten.»
Gemeindepräsident Benjamin Marti und Feuerwehrkommandant Erich Hefermehl zeigen sich über den erfolgreichen Pilotversuch sehr zufrieden. «Wir freuen uns, dass der Warteraum der beiden Rettungsdienste erhalten bleibt. Für die Bevölkerung der Gemeinde Belp und der gesamten Region ist es ein grosser Gewinn zu wissen, dass auch in einem medizinischen Notfall schnell Hilfe vor Ort ist», ist Marti überzeugt.
Im Warteraum Belp bleiben damit ab dem 21. Januar 2021 je eine Ambulanz der Sanitätspolizei von Schutz und Rettung Bern (Montag bis Sonntag) und des Rettungsdienstes der Insel Gruppe AG (Montag bis Freitag) stationiert.
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