In unserer nächsten Chäsgeschichte von Patricia Spirgi-Glauser (Chäs Glauser) gehts um ein hübsches Schäfchen. Es ist nicht miesepetrig und beleidigt aufgelegt, im Gegenteil. Es freut sich, dass es auf dieser schönen Welt sein darf. Aber von vorne:
Das betupfte Schaf ist ein Schaffrischkäse, das von einer Weissschimmelrinde umgeben wird. Diese Weissschimmelrinde wird betupft entweder mit Curry, Kräutern oder mit Pfeffer. Daher der Name «betupftes Schaf».
Man isst diese Käsespezialität mitsamt der Schimmelrinde. Denn dort sind Gewürze eingewachsen, die geschmacklich sehr interessant sind. Man kann das Schäfchen ganz jung geniessen, wenn der Frischkäse noch ungereift und milde daher kommt. Das Schäfchen kann aber auch gereift vertilgt werden. Die Reifung geschieht vom Rand her; der Schimmel zersetzt die Eiweissstrukturen in der Frischkäsemasse und setzt damit Geschmacksstoffe frei, die dann als reifen Geschmack von den menschlichen Geschmacksknospen wahrgenommen werden.
Auch fürs Auge geht was: Die Frischkäsemasse nimmt an den gereiften Stellen eine bräunliche Farbe an. Das betupfte Schaf ist somit eine Käsespezialität, die man problemlos mehrere Wochen bei sich zu Hause im Kühlschrank aufbewahren und reifen lassen kann. Ob mit mehr Zeit oder weniger – ganz wie Sie es mögen.
Schreibe einen Kommentar