Nach dem Sturm «Burglind» sind grössere Waldwege nun wieder frei-gesägt. Trotzdem: Revierförster Arnold Biland empfiehlt eindringlich, in den nächsten Wochen am besten gar nicht in den Wald zu gehen – jedenfalls nicht dorthin, wo die Bäume noch kreuz und quer über dem Weg liegen.
«Natürlich sind wir intensiv dran, wichtige Waldwege wieder frei zu machen. Gewisse Gebiete bleiben aber vorerst gesperrt», sagt Biland. Zum Beispiel der Fahrweg durch die Au von der Viehweid zur Badi Münsingen ist frei, aber die Wanderwege zwischen diesem Weg, dem Campagna und der Aare sind offiziell geschlossen. Dies ist beim Campagna-Parkplatz umissverständlich markiert.
Biland (Seufzer): «Aber dann trifft man dort trotz der Absperrung Fussgänger, die über Baumstämme klettern und zwischen dem Sturmholz spazieren. Der eine sagte, es sei halt noch spannend, so ein Slalom. Der andere meinte, jetzt sei man wirklich für sich alleine, das gefalle ihm.» Beim Fotografieren sah der Schreiberling prompt einen Jogger, der beim Campagnaparkplatz durchs Gestämme stolperte.
Biland weiss sehr genau, was diese Fussgänger für ein Risiko auf sich nehmen und kann nur den Kopf schütteln. «Wir sperren das ja nicht einfach so zum Spass ab. Von vielen Bäumen sind die Wurzeln nun gelockert. Sie stehen noch gerade, man sieht eigentlich nichts Gefährliches, aber ein nächster Windstoss kann ihnen ‹den Rest› geben. Das kann unheimlich schnell gehen. Wer meint, er habe das im Griff und könne dann schon zur Seite springen, irrt sich.»
Biland macht noch etwas anderes Sorgen: «Wenn dann die Blätter kommen, haben diese Bäume plötzlich eine viel grössere Windangriffsfläche. Und wenns regnet, werden die Äste schwer. Das heisst, dass auch im Frühling oder Sommer plötzlich Bäume oder Äste fallen könnten. Man sieht ja dem Wurzelwerk nicht an, wie stabil es noch ist.»
Wo ist einigermassen sicheres Spazieren möglich? «Dort, wo wir freigeräumt haben. Das ist ja gut ersichtlich», sagt Belps Revierförster. Er sei mit seinem Team des Forstbetriebs der Burgergemeinde nun sicher bis im Mai mit Aufräumen beschäftigt. Ein Teil des Holzes werde verkauft, anderes zu Schnitzelholz verarbeitet und schliesslich beim Dorfschulhaus Belp in der Zentralwärme-Anlage verwertet.
Liegendes Sturmholz ist auch deswegen höchst gefährlich, weil oft noch Spannung auf dem Holz liegt. Besonders bei gebogenen Stämmen müsste das allen einleuchten. Es braucht dann sehr wenig, dass ein Stamm, der «ruhig» daliegt, von einem Moment auf den anderen zersplittert. Besonders bei Laubholz sei dies sehr gefährlich, wie ein Landwirt berichtet. Auf solchen Stämmen zum Spass herumzuturnen, ist zwar verlockend, aber lebensgefährlich.
Nachtrag 12.1.18: Nun hat auch die Gemeinde eine Meldung zu den aktuellen Gefahren im Belper Wald publiziert.


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