Null – keines. Die Energie Belp hat dies kürzlich untersuchen lassen. «Pestizide und Fungizide, auch Pflanzenschutzmittel genannt, sind eher in Grundwasserfassungen nachzuweisen. Aufgrund der vorherrschenden Verunsicherung haben wir trotzdem Proben der Quellen Neuhaus und Kohlholz auf das Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil und dessen Abbauprodukte untersucht», schreibt Robert Schantroch, Bereichsleiter Wasser / Wärme bei Energie Belp. Das Resultat: «In Belp ist dieses Fungizid nicht nachweisbar.»
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln seien eher in Grundwasserfassungen nachzuweisen. Energie Belp kauft vom Wasserverbund Region Bern und von den InfraWerken Münsingen auch Wasser hinzu: «Auch dort ist kein Chlorothalonil nachweisbar.»
Die Energie Belp kommt ihrem Auftrag nach – sie überprüft ihr Angebot auch, wenn es eine öffentliche Beunruhigung gibt über ein Thema. Danke!
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Die Debatte zu Pflanzenschutzmitteln im Wasser flutet derzeit die Öffentlichkeit.
Wo es grad sehr viel Chlorothalonil drin hat: In den Medien.
Wie schädlich dieser Wirkstoff WIRKLICH ist, hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden. Egal. Ein paar NGOs lassen ihre hochprofessionelle Kampagne laufen. Ihnen brav folgend die Mainstream-Media, zu denen auch SRF gehört; dann auch Bundesämter und Behörden. Sogar die NZZ haben sie im redaktionellen Teil unterwandern können. Diese NGO wissen ganz genau, wie schlecht all die Pestizide doch sind. Man muss es nur genug oft wiederholen, dann glaubens auch alle. Campaigning – yes, we can.
Die Landwirte hingegen stehen derzeit etwas mit dem Rücken zur Wand. Sie sind es, die tagtäglich dafür sorgen, dass wir alle zu essen haben. Sie tragen Sorge zur Landschaft, es ist ja ihr einziger Produktionsstandort. Sie nutzen Pflanzenschutzmittel u.a. zum Schutz von Getreide gegen zahlreiche Krankheiten. Und ich glaube ihnen, dass sie sich an die Spielregeln halten. Weil das ja eben gerade in ihrem Interesse ist.
NGOler und Beamten wollen (meines Wissens) essen. Sie sind zwischen den Essenszeiten nun emsig dran, noch mehr Restriktionen und Verbote gegen die Landwirtschaft austüfteln; man will ja nicht nichts machen, das sähe schlecht aus.
Wenn sie mal doch nichts zu tun hätten: «Dann finden wir schon irgendwelche 0,0000009 Promille, Analytik kanns. Wenn wir wollen, finden wir alles. 0,0000009 von was? Uran? Ja, warum nicht, finden wir, tönt schön schlimm. Oder halt einfach sonstwas, das wir als ‹schädlich› vermuten und einen Hype draus machen können. Wir sind die Helden.»
Es ist wichtig, Umweltbelastungen genau anzuschauen. Zu messen, wissenschaftlich zu untersuchen. Zu debattieren, dann in Ruhe Entscheide zu treffen. Dass hinter diesem Ablauf heute eben nicht mehr Sorgfalt steckt, nervt. Es stecken fast nur noch NGOs mit aggressiven Interessen und Medien mit dauerndem Hype-Bedürfnis dahinter. Sie treiben Bundesämter und Behörden (beide vermehrt mit Gummibärli-Rückgrat) vor sich her. Und uns alle, wenn wir stumpf Fastfoodmedien konsumieren, haben diese NGOs auch in der Hand.
Weltanschauung und Hype ist wichtiger geworden als Wissenschaft, sorgfältige Analyse, unaufgeregte und offene Debatte. Nicht nur bei Pflanzenschutzmitteln – Gruss an Greta&CO2. Gehts nicht mehr anders?
Heinz Gerber meint
Sehr guter Kommentar oben – danke dafür. Drehen wir unsere Gedanken wieder ins „normale“.