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Neumatt-Sanierung: 11 Millionen für die Zukunft

Tom Mayer | 12. November 2014

Dass Sanierung und Ausbau des Neumattschulhauses notwendig sind, ist in Belp unbestritten. Die Umzonung, welche eine Aufstockung des Schulhauses um eine Etage erst erlaubt, wurde vor zwei Monaten an der Gemeindeversammlung unkompliziert durchgewunken.

Trotzdem wollten immerhin 75 Interessierte gestern im Aaresaal wissen, wie all das vor sich gehen wird – falls Belp denn am 30. November auch definitiv «Ja» sagt zu den 11 Millionen Franken, welche Sanierung und Aufstockung kosten.

Die Schulanlage Neumatt ist alt. Modern und funktional war sie vor vierzig Jahren, als im Frühling 1974 die ersten Schüler einzogen. «Heute hat die Anlage ihre Lebensdauer erreicht. Aussen, Innen, in den technischen Anlagen», sagte Architekt Roger Gut am Info-Abend.

Architekt Roger Gut

Der Geschäftsführer des Büros maj Architekten in Bern präsentierte eine lange Liste von Argumenten für die Sanierung auf. Nicht nur sei mehr Raum ein Bedürfnis (900 m2, «das entspricht fast genau diesem zusätzlichen Stockwerk»), sondern viele Normen seien schon länger nicht mehr erfüllt. «Unfallsicherheit, Absturzsicherheit, Hindernisfreiheit, Fluchtwege, Erdbebensicherheit, energie-technische Auflagen und mehr.» All das sei im neuen Neumatt drin. Das Projekt stelle auch die Denkmalpflege zufrieden. «Wir behalten dazu den Grundriss vom ursprünglichen Bau.»

Wenn die Vorlage angenommen werde, beginne sofort nach dem 30. November in einer Spezialkommission die Detail-Planungsphase. «Wir planen lange, bauen dafür kurz: von April 2016 bis Juni 2017.»

Sanierungen von Schulhaus, Turnhalle und Abwartswohnung/Werkstatt sowie die Aufstockung des Schulhaueses um eine komplette Etage kosten die Gemeinde total 11’000’000.– Franken. Gemeinderat Benjamin Marti betonte zu diesen 11 Millionen in der Fragerunde (1 Frage dazu): «Wir haben eine derzeit sichere Finanz- und Investitionsplanung, unser Horizont reicht jeweils auf 5 Jahre hinaus. Wir können uns diese Sanierung leisten. Und aus derzeitiger Sicht ist eine Steuererhöhung kein Thema.»

In der Fragerunde wurde klar, dass niemand in Belp sich aufs Zusammenrücken während dieser 14 Bau-Monate freut. Denn eine Vorgabe der Gemeinde ist: Keine Schulraum-Provisorien. «Die Schulangebote sollen in bestehenden Ersatzräumen der Gemeinde stattfinden», so Gemeinderat Benjamin Marti.

Michel Weber, «Chef Schulen Belp»

Ein Hinweis aus dem Publikum wies auf «Schauermärchen» hin von völlig unpassenden Raum-Neueinteilungen und engen Provisorien. Grund zur Panik scheint es aber keinen zu geben. Schon vor der Fragerunde legten sich Belps neuer Abteilungsleiter Bildung Michel Weber und Christine Herrmann (Schulleiterin Neumatt) voll ins Zeug, um den Anwesenden aufzuzeigen, was sie alles unternehmen, damit die betreffenden 14 Umbaumonate «möglichst zumutbar» werden.

Weber hat soeben seine ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Man hörte gut heraus, dass es ihm nicht langweilig wurde seit August. «Es ging sofort los mit Bedarfsabklärungen, Auslagerungs-Abläufen, Besichtigungen von Ersatzräumen, Abklären von neuen Schulwegen. Und immer wieder mit Abwägen von Zumutbarkeiten», so Weber. «Ich bin sehr positiv überrascht, wie kooperativ letztlich alle Seiten zu guten Lösungen beitragen wollen.» Ob etwas dann zumutbar sei, werde natürlich immer subjektiv wahrgenommen. «Es geht in so einer Phase auch um eine gewisse Solidarität. Aber ich bin zuversichtlich dass es gut kommt.»

1411_neumatt_herrmann
Christine Herrmann, Schulleitung Neumattschulhaus

Die Neumatt-Schulleiterin Christine Herrmann wird noch näher am Ort des Geschehens sein beim Zügeln, Umstellen, Zusammenrücken und Schulweg-Sichern. Auch sie ist erst seit diesem Jahr im Amt. Ihr konzentriertes Engagement, dieses Projekt mit klarer Kommunikation und grossem Einbezug ihres Lehrerkollegiums möglichst zumutbar zu machen für alle, war herauszuspüren. «Wir werden nicht wie Sardinen in der Schule sitzen.» Als sie schliesslich den Sommer 2017 erwähnte, das zurück-Zügeln ins neue Neumattschulhaus, gleichsam die Vision von dem allem, sah man ihrem lachenden Gesicht an, wofür Belp das alles eben macht: Um «ihren» Neumatt-Schülern und -Lehrern eine Schule zu ermöglichen, die passt und in die man (wieder) gerne geht!

Ein Thema am Rande war in der Fragerunde, inwiefern die Migros-Fernwärmeversorgung mit der Sanierung des Neumattschulhauses verbunden werden könne. Dieter Schneider (SP): «Hat man daran gedacht?» Es machte den Anschein, als ob Architekt Gut diesbezüglich kaum Informationen von Seiten der Bildungskommission erhalten habe. Er schälte sich aus der Frage heraus mit der Zusage «Sowas soll nicht verunmöglicht werden, denn solche Verbünde machen durchaus Sinn.» Gemeinderat Benjamin Martis (SVP) Antwort: «Die Neumatt-Planung ist halt schon älter als die Fernwärme-Planung. Wir werden uns aber davor nicht verschliessen, vor allem nicht, wenn nicht wesentliche Mehrkosten entstehen.» – Fragesteller Schneider: «Ich muss sagen, es erstaunt mich schon, dass man das scheinbar übersehen hat. Hoffentlich behält man man sich in der Detailplanung des Projektes nun aber diese Tür  offen.»

Der Bäup.ch-Schreiberling wollte schliesslich, äh, das Wichtigste wissen vom Architekten: Wird die Farbe des neuen Schulhauses wieder Orange sein? – «Nunja, da ist noch nichts festgelegt, der Denkmalpflege folgend werden wir aber bei den Farben der 1970-er-Jahre bleiben für die Aussengestaltung. Das Neumatt ist und bleibt Zeitzeuge, das soll man weiterhin sehen. Ob jetzt Orange oder sonst eine Farbe, ist noch offen. Innen wird es sicher neue, frische Farben geben.»

 

Der Eindruck dieses Info-Abends: Belp will ein neues Neumatt, wird sich für 14 Monate auch ausserhalb der Komfortzone einzurichten wissen, hat dazu fähige Projektleiter in den Schulen und wird zusammen reden.
Letzteres auch in Sachen Fernwärme. Es ist immer gut, wenn die Rechte weiss, was die Linke tut.

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Kategorie: Planung, Politik, Schule Stichworte: Fernwärme, Neumatt

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Kommentare

  1. Dieter Schneider meint

    12. November 2014 um 18:04

    Merci für die gute Reportage!
    Dass die Projektverfasser nicht über das Projekt der Nahwärmeversorgung Steinbach informiert waren, lässt tief blicken. Ist doch der verantwortliche Gemeinderat, Benjamin Marti (SVP), im VR der Energie Belp AG.
    Interessant ist auch der Hinweis des Gemeindepräsidenten, dass der gesetzlich vorgeschriebene Minergie-Standard mit dem Anschluss des Neumattschulhauses an die Nahwärmeversorgung sofort erreicht werden könnnte.

    Antworten
  2. Weber meint

    12. November 2014 um 10:10

    Besten Dank für den sympathischen Bericht!

    Ich bin jedoch „Abteilungsleiter Bildung“ – und nicht „Schulleiter“

    Mit freundlichen Grüssen
    Michel Weber

    Antworten
    • Tom Mayer meint

      12. November 2014 um 14:37

      Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
      Tom Mayer

      Antworten

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