Belps Treffpunkt an jedem Samstagmorgen ist der Märit beim «Dorfzentrum». Die Organisation dieser Märitstände unterliegt der Marktkommission. Am letzten Samstag des Monats ist «Monatsmarkt», dann ist der Markt jeweils etwas grösser. Zwei Markttage pro Jahr gelten als Höhepunkte des Marktlebens in Belp: Der Jahrmarkt im Mai (dieses Jahr am 4. Mai 2018) und der Dezembermarkt (2. Dezember 2018).
Der Schreibende hat zum Stand der Jahrmarkt-Vorbereitungen nachgefragt und im Archiv der neueren Belper Märkte nachgeschlagen.
Derzeit ist die Marktkommission um Marianne Meier und Willy Schödler dran, den Jahrmarkt vom 4. Mai vorzubereiten. Viele Anfragen aus der ganzen Schweiz, viele Details, viel Papier-Arbeit. Es gilt, Sponsoren zu überzeugen (damit z.B. das Rösslispiel gratis bleibt) oder Verkehrs-Umleitungen vorzubereiten. Natürlich hofft man auf gutes Wetter und einen grossen Besucheraufmarsch, damit sich alles so richtig farbig und stimmungsvoll zeigt.
Der Jahrmarkt am 4. Mai wird bereits zum 30. Mal stattfinden. Er wird von rund 75 Marktfahrern bedient. Ausserdem machen Detaillisten sowie andere lokale Anbieter mit. So ergibt sich mit gegen 90 Ständen eine gute Durchmischung und Angebote, die beim Publikum ankommen.
«Bei der Einteilung der Marktfahrer achten wir auf Vielfalt und nicht zu viele gleiche Angebote», so Meier. «Obwohl Konkurrenz sicher gut tut, hat es sich hier bewährt, dass wir auf Qualität und nicht auf Quantität setzen», bekräftigt Präsident Schödler.
Der Jahrmarkt solle auch für die Kinder attraktiv sein: Neben einem Karussell, einem Ponyreiten und einer Bungy-Jumping-Anlage bietet zum Beispiel der Feuerwehrverein mit seiner «Old Lady» Rundfahrten an. Das Fahren mit dem Rösslispiel ist dank Sponsoren den ganzen Tag unentgeltlich. Im Angebot für Kinder und Jugendliche unterstützt meistens auch die Reformierte Kirche das Marktgeschehen mit Aktivitäten.
Der erste Jahrmarkt in Belp fand am 6. Mai 1988 statt. Seither ist dieser wiederkehrende Markt längst zu einer festen Institution geworden. Wer nun nachrechnet, dem sei gesagt, dass er einmal wegen einer Strassen-Sanierung ausfallen musste. So kommt er dieses Jahr nicht zum 31., sondern erst zum 30. Mal zur Durchführung.
Nach dem Bau des Belper «Dorfzentrums» (Bank, Restaurant, Saalbau und Bibliothek) war es 1986 dem Gemeinderat ein Anliegen, den neuen Dorfplatz zu beleben und zu einem Ort der Begegnung zu machen. Eine Kommission, die der Schreibende präsidieren durfte, klärte die Fragen rund um den Neuaufbau eines Marktes ab. Bald einmal war klar, dass sich die Kommission, sogar unterstützt von lokalen Detaillisten, am Samstagmorgen einen Frischprodukte-Wochenmarkt wünscht. Dieser sollte durch einen Monatsmarkt am letzten Samstag des Monats ergänzt werden, wo neben Frischprodukten auch andere Angebote willkommen sind. Der Gemeinderat stimmte den Vorschlägen zu und holte in Bern die entsprechenden Bewilligungen ein.
Etwas schwieriger erwies sich die Suche nach einem Datum für den Jahrmarkt. Schliesslich wollte man von Belp aus keine langjährigen Märkte der Region konkurrenzieren und nahm in eigenem Interesse auch Rücksicht auf die BEA. So entschloss sich der Gemeinderat auf Antrag der Kommission, den Jahrmarkt auf den 1. Freitag im Mai festzulegen. Dass die BEA dann später ihren Start in der Agenda nach vorne schob, brachte Belp keine Nachteile.
Einige Marktfahrer, die am 6. Mai 1988 am ersten Belper Jahrmarkt dabei waren, sind dem Anlass bis heute treu geblieben. Zum Beispiel der Präsident des Marktverbandes Bern-Biel, Otto Rindisbacher. Er ist seit 1989 dabei.
Seit dem 16. Mai 1987, als auf dem Belper Dorfplatz der erste Frischprodukte-Markt stattfand, sorgt der Märit am Samstagvormittag tatsächlich für Leben im Dorf. Einzelne Anbieter freuen sich sogar an regelmässigen Kunden aus den Nachbardörfern, die Frischprodukte sowie den persönlichen Kontakt schätzen und dem anonymen Einkaufen bei Grossverteilern vorziehen. Gegenwärtig gibt es auf dem Wochen- und Monatsmarkt noch freie Plätze.
Klicken Sie sich durch die Galerie, um einige der Marktfahrer kennenzulernen.
Der zweite ganz grosse Markt im Jahr ist der Dezembermarkt am 1. Sonntag im Dezember. Dank dem Mitmachen von vielen Vereinen ist er zu einem eigentlichen Winter-Dorffest geworden. Ursprünglich hiess der Anlass (Start am 19. Dezember 1987) Weihnachtsmarkt. Weil er mit demjenigen einer Nachbar-Ortschaft zusammenfiel und zwischenzeitlich ein Zusammengehen mit dem Sonntagsverkauf der Detaillisten beschlossen wurde, entschloss man sich um die Jahrhundertwende, den 1. Sonntag auszuwählen und dem kleinen Dorffest mit «Dezembermarkt» einen passenderen Namen zu geben.
Fotos: Fritz Sahli
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