Aufatmen auf dem Belpberg und bei den Schulbehörden: Der Gemeinderat will die Schule Belpberg weiterführen. Die knappen Schülerzahlen werden sich erholen, weil sich mehrere Familien aus dem Dorf entschieden haben, ihre Kinder auf den Belpberg zur Schule zu schicken. Sieben Kinder (aus sechs Familien) werden es sein, die ab diesem August mit einem Schulbus vom Tal auf den Berg gefahren werden. Damit kann Belp dem Kanton genügend Schülerzahlen vorweisen, eine Schulschliessung ist vom Tisch.
Die Belpberger werden die neuen Kinder mit offenen Armen empfangen. Sie haben alles getan, um ihre Schule schmackhaft zu machen, zum Beispiel an einem Info-Abend in ihrer Schule, an den interessierte Tal-Eltern eingeladen wurden.
Es geht in dieser gesamten Thema auch nicht nur um Schulraum-Logistik, sondern um Belpberger Lebensqualität, die ohne eigene Schule als «Dorfzentrum» massiv beschnitten worden wäre.
Auch die Projektgruppe unter der Leitung von Gemeinderat Adrian Kubli und Michel Weber (Leiter Bereich Bildung) ist natürlich zufrieden, dass ihre Arbeit das erwünschte Ziel erreicht hat. Seit einem Jahr hat sie für die Idee der Zyklusschule geweibelt. Die aktuell 30 Kinder in zwei Klassen auf dem Belpberg liegen knapp unter den kantonalen Vorgaben für den Fortbestand der Schule.
Das neue Modell einer Zyklusschule ist eine Mehrjahrgangsschule mit zwei Zyklen: Eine Basisstufe mit zwei Jahren Kindergarten und einer 1. und 2. Klasse sowie einer Mehrjahrgangsklasse mit 3. bis 6. Klasse. Familien aus dem Dorf mit Kindern im entsprechenden Alter wurden gebeten, sich einen (freiwilligen) Wechsel der Schule ihres Kindes zu überlegen. Resultat: Sieben Kinder gehen/fahren ab August 2020 auf den Belpberg zur Schule.
Diese Lösung hat auch andere Vorteile. Sie sei auch «eine Alternative zu den klassischen Schulmodellen im Dorf», schreibt die Gemeinde. Dass das Belpberger Schulhaus nicht nutzlos werde, sei ein weiterer Vorteil. Und: «Die vollen Kindergarten und Primarklassen im Dorf werden entlastet. Die aktuell erstellte Schulraumplanung hat einen steigenden Bedarf an Schulraum in den nächsten Jahren aufgezeigt.»
Auch die Mehrkosten für den Schulbus seien gemäss Info der Gemeinde relativ zu sehen. «Bei den zusätzlichen Kosten für den Betrieb eines Schulbusses auf den Belpberg gilt zu beachten, dass diese Kosten auch bei einer Schliessung anfallen würden, weil dann in umgekehrter Weise die Kinder vom Belpberg zur Schule in Belp transportiert werden müssten.»
Nicht zuletzt bleibt somit das Schulhaus Belpberg weiterhin der Treffpunkt für die gesamte Belpberger Bevölkerung.
Pascal Tobler meint
Die Lösung erscheint sinnvoll, aber bei der Argumentation sehe ich v.a. 2 Schwächen:
1. Warum ist es ein Vorteil, wenn „das Belpberger Schulhaus nicht nutzlos werde“? Man könnte es doch vielleicht anders nutzen (evtl. verkaufen, vermieten).
2. Es ist korrekt, dass die Kosten für den Ortsbus ohnehin anfallen, wenn man den Schulkindern den Schulweg (zu Recht) nicht mit dem Fahrrad zumuten will. Aber bei einer Schliessung des Schulhauses auf dem Belpberg würden diese Ortsbuskosten kompensiert (oder überkompensiert?) durch Einsparungen bei den Liegenschaftskosten (Hauswartung, Heizung, Strom) oder durch Einnahmen dank Vermietung oder Verkauf des Gebäudes.
Ich empfehle, die Argumentation zu schärfen…