Die Ausfahrt der Migros in die Steinbachstrasse ist für viele Autofahrer eine Herausforderung. Zuerst biegt man aus der Tiefgarage nach steiler Rampe in den Lochgutweg, ein paar Meter später dann in die stark befahrene Steinbachstrasse. Die Bodenschrägheit wechselt in mehrere Richtungen, man muss sich ziemlich den Hals verdrehen, um die Übersicht beim Herausfahren zu behalten.
Man kann als Autofahrer den Eindruck bekommen, da sei nicht sorgfältig genug geplant worden – entsprechende Debatten liefen auf online-Plattformen heiss, bis zur Forderung eines Kreisels.
Es sind gemäss Anwohnern auch schon mehrere Unfälle auf dieser Kreuzung passiert. Ein schlimmer Unfall passierte anfangs November 2018. Eine direkte Reaktion seither ist die der Migros, welche zu frequenzstarken Zeiten einen Verkehrsdienst auf die Strasse stellt.
Auch die Gemeinde hat im Frühling ein Gespräch mit den entsprechenden Körperschaften anberaumt, inklusive Begehung vor Ort. Dabei waren Vertreter des Kantons, der Polizei, der Migros und Planer der Migros-Überbauung. Gemeinderat Jean-Michel With informiert im SVP-Blatt «Mosaik» darüber (auf der Gemeinde-Website gibts keine solche Info).
With stellt fest, dass in der offiziellen Unfallstatistik bei 308’000 Ausfahrten nur dieser eine Unfall auftauche, die Unfallquote liege also bei 0,000325 Prozent. Trotzdem wolle die Gemeinde nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Verkerhsteilnehmer ernst nehmen.
Für einen Kreisel fehle der Platz, auch ein Linksabbiegeverbot von der Migros her sei nicht sinnvoll. Die Massnahme, die der Kanton aber umsetzen werde, seien sogenannte Inselköpfe auf dem Mittelstreifen. «Dies wird die Fahrzeuge schützen, die sich in den Verkehr einreihen wollen.» Denn wer das heute tun wolle, stehe praktisch ungeschützt im Verkehr.
Zusätzlich würden vier Bäume entfernt, um die Sichtweite zu verbessern.
Die beteiligten Körperschaften wollen weiter beobachten, wie sich die Massnahmen bewähren.
Niklaus Kunz meint
Ich frage mich schon lange, warum überhaupt eine solche Diskussion im Gange ist.
Da ist von steile Rampe die Rede, von Schräglage und Gefährlich.
Diese Einfahrt/Ausfahrt schon 100 Mal gefahren, sehe ich absolut keine Probleme.
Warum also dieser „Aufschrei“ ?
Obschon Viele das nicht gern hören werden:
Wir sind zu unkonzentrierten, telefonierenden, gestressten Weicheiern geworden, denen jedes erdenkliche Hindernis aus dem Weg geräumt werden muss. Nicht nur beim Autofahren, sondern in unserem ganzen Alltag.
Rückwärts fahren, seitwärts parkieren, enge Strassen befahren, in einem Parkhaus anständig parkieren. Alles Dinge, deren Beherschung nach meinen Beobachtungen extrem nachgelassen haben.
Jeder sollte sich mal fragen, ob er durch seine geistige Nichtanwesenheit andere gefärdet. Wenn ja, sollte er vielleicht zu Fuss gehen.