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«Das Mühlematt-Projekt ist kurzfristig gedacht – und letztlich viel zu teuer»

Tom Mayer | 26. Juni 2020

Im November 2019 informierte die Gemeinde über ihr Vorhaben, die Schulanlage Mühlematt zu sanieren und auszubauen. Auf den ersten Blick erschien das Projekt vernünftig. «Aber wenn man sich das genauer anschaut, stolpert man über grosse Ungenauigkeiten», sagt der Belper Architekt Markus Graber. «Ich habe das analysiert und werde an der Gemeindeversammlung im September den Antrag stellen, die Grund-Strategie zu ändern. Es braucht nicht eine Sanierung der Altbauten, sondern einen Komplett-Ersatz.»

Graber ist selbständiger Architekt, wohnt mit seiner Familie mitten in Belp und hat dort auch sein Büro. Er stellt im Gespräch von Beginn weg klar, dass er mit diesem Antrag nicht irgendwelche Interessen geschäftlicher Art hat. «Solche Projekte sind viel zu gross für mich als Einzelfirma.»

Er habe die Zahlen mit ein paar fachlichen Kriterien durchgerechnet, so Graber, «Ich sah schnell: Die Gemeinde plant zu kurzfristig und verschwendet damit Millionen von Franken. Es stimmt einfach etwas nicht, wenn man nur für die nächsten 10 Jahre plant.»

Man spürt im Gespräch: Es ärgert Graber, wenn bei Projekten, die so grosse Geldsummen betreffen, schon in den Grundsatz-Entscheiden falsch eingebogen wird: «Der Gemeinderat hat zu schnell entschieden, welche Grundsatz-Strategie er fährt. Die Architekten dürfen im nun folgenden Wettbewerb natürlich nur genau innerhalb dieser Leitplanken Ideen erarbeiten. Ich bin nicht einverstanden mit diesem Grundsatz-Entscheid. Für mich sieht es ein wenig so aus, als ob sich der Gemeinderat vom begleitenden Architekten zu schnell hat überzeugen lassen. Meines Wissens holte man auch keine Zweitmeinung ein.»

Der Vorschlag der Gemeinde: Ein Teil der neuen Schulanlage neu bauen, gewisse Altbauten stehen lassen und sanieren. «Die Nutzungsdauer dieser renovierten Altgebäude ist aber nur noch 30 Jahre. Etwa im 2055 brauchts auch dort Neubauten. Dies kostet dann nochmals zirka 35 Millionen Franken. Diese Tatsache hat der Gemeinderat im November unterm Deckel gehalten.»

Auch in Sachen Kosten sei es für Graber im November zu wenig transparent gewesen. «Die Kosten für die Innensanierung sind zu tief veranschlagt. Dazu kommen mögliche Mehrkosten für eine Dachsanierung, da macht ja die Photovoltaikanlage Probleme. Auch hier hatte ich ziemlich schnell das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Realistisch gesehen kämen für eine solche Sanierung etwa 5 Millionen Franken mehr dazu.»

Gemäss dem Antrag Grabers würde Belp mit einem Komplettersatz, also dann ausschliesslich Neubauten im Mühlematt, langfristig 20–27 Millionen Franken einsparen. «Das würde den heutigen Schulanforderungen auch von Anfang an gerecht. Und: Es wäre wesentlich günstiger zu bewirtschaften, jahrzehntelang, das rechnet sich! Alles in allem belasten wir damit auch die nächste Generation von Belp nicht übermässig mit Schulden, die man hätte vermeiden können.»

Graber war beim Gemeindepräsidenten Benjamin Marti zu einem Gespräch, hat Detail-Infos über das Sanierungsprojekt erhalten und hat auch mit anderen Architekten darüber diskutiert. «Es geht mir nicht darum, irgendwas abzublocken. Sondern darum, dass Belp die wichtigen ersten Entscheidungen sorgfältig trifft.»

Dass das Projekt damit vielleicht etwas verzögert werden könnte, sei für ihn weniger schlimm, als wenn Millionen verschwendet würden.

Die Begründung Grabers lesen Sie in folgendem Antrag, den er an der Gemeindeversammlung am 3. September stellen wird:

Mühlematt Belp Antrag Graber (PDF)

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Kategorie: Planung, Politik, Schule Stichworte: Schule Mühlematt

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Kommentare

  1. Peter Baumeler meint

    27. Juni 2020 um 16:19

    Der Kostenvergleich ist nicht statthaft. Im Jahr 2055 wird ein bestehender Gebäudekomplex (Baujahr 2027) mit einem Neubau verglichen. Das ist nur ein Punkt, welcher bei dieser Einsprache nochmals überlegt werden müsste.
    Dabei sollte der Grundsatz verfolgt werden, dass zukünftige Generationen wenn immer möglich selber über ihre Investitionen entscheiden sollen.

    Antworten
    • Markus Graber meint

      8. Juli 2020 um 19:40

      Die Gemeinde vergleicht eine sanierte Schulanlage (nur Innensanierung, ohne Dach- und Fassadensanierung) mit einem Komplettersatz.

      Die Grundrisse der Neubauten sollen so flexibel gestaltet werden, dass spätere Generationen ohne tiefe bauliche Eingriffe Anpassungen vornehmen können.

      Antworten
  2. Richard Cescatti meint

    27. Juni 2020 um 05:00

    Dieser Antrag muss unterstützt werden.

    Als Laie frage ich mich, ob die Projekte im Dorfschulhaus und die alte Turnhalle Neumatt nicht in die Planung mit einbezogen werden sollte?
    Das Hallenbad muss ja nicht zwingend am gleichen Standort stehen.
    Dies würde im gesamten gesehen sicher auch Geld sparen.

    Antworten

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