Ein fröhlicher-wehmütiger Tag ist es immer, der letzte Donnerstag, wenn sich die Neunteler-Klassen (und die Achteler, die fürs 9. Schuljahr an den Gymer wechseln) vom Oberstufenzentrum verabschieden. Mit Rede des Schulleiters, Ballonstarts, Sport und der Feier im Aaaresaal.
Bäup.ch war am Morgen im Mühlematt dabei. Eine «Parade» gibt es ja keine mehr, «aus diversen Gründen», wie es im Wochenprogramm der Abschlusswoche heisst.
Unter den Schülern ist die Meinung zur fehlenden Parade klar: «Einfach schade! Total schade!!! Für die Parade geht man ja schliesslich in die Schule…»
Der Schreiberling wollte es von Schulleiter Daniel Finger ein wenig genauer wissen. Als vor ein paar Jahren plötzlich Traktoren an der Parade aufgetaucht sind, sei es nicht mehr nur lustig gewesen, sondern plötzlich auch gefährlich. «Und eine Sicherheitsdispo aufzuziehen, passt ja für einen solchen Anlass dann doch nicht so ganz», so Finger. Die Schulleitung habe diesen Motor-Enthusiasmus wieder gebremst, aber auch die Paraden ohne Motor wurden in ihrer Form jedes Jahr weniger kreativ.
Das fiel auch dem Schreiberling auf: Es gab immer öfter das gleiche «Spiel» (dem Lehrer X einen Wasserkübel über den Kopf, dann ist das Ziel erreicht), es sah immer weniger wie eine fröhlich-würdige Feier aus, die Kreativität sank teilweise in den Keller, immer mehr «more of the same», fast Chaos oder auch «Hauptsache meine kleine Rache». Wohlgemerkt: nicht bei allen Klassen!
So ist der Teil 1 des Donnerstagmorgens derzeit zwar eher eine statische Sache. Die Stimmung war aber deswegen trotzdem entspannt und fröhlich.
Schulleiter Daniel Finger hielt seine erste Rede auf dem Rasen und blickte auf die komplizierte Coronazeit zurück. «Wie wir alle uns da neu organisieren mussten, das lernt man in keinem Buch, keiner Software, nirgends», sagte Finger. «Wir haben gelernt: Wenn man will, kann man viel erreichen – eine wichtige Erfahrung. Und wir haben auch gelernt, dass nichts selbstverständlich ist, zum Beispiel auch nicht, dass die Klassenlager im 2022 wieder möglich wurden.»
Die Ballone, die danach in den Himmel stiegen («das ist mit dem Flughafen geklärt, wir dürfen»), sollen den Wunsch widerspiegeln nach Frieden. «Und für den heutigen Tag natürlich auch F wie Freude und Feiern.»
Auf Rede und Ballonstart folgten Sport-Wettkämpfe (Volleyball und Fussball) und, nach einer guten Siesta, am späteren Nachmittag der offizielle Abschied im Aaresaal, mit Reden von Schülern, Musik und der Rede des Schulleiters auch an die Eltern.
Der traditionelle Sonnenblumenspalier der Lehrer und Lehrerinnen bedeutete die letzten Minuten «offizielles OSZ» für die Abschliessenden. Dann definitive Verabschiedung, hie und da ein paar Wehmuts-Tränen vor dem Aaresaal und traditionell auch dies: Präsenzverbot der Neunteler am Freitag auf dem Mühlemattareal.
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