Es gab nur ganz knapp kein Flugzeugabsturz im August 2016 auf dem Mösli, als ein Fluglehrer mit seiner Flugschülerin ein «touch and go» (Landung für ein paar Sekunden und sofortiger Weiterflug) übten. Die Behörden haben nun den Abschlussbericht publiziert, der beschreibt, was vor zwei Jahren passierte und warum.
Nicht nur Jets, sondern auch Helis haben Nachlauf-Turbulenzen. Es sind Wind-Bewegungen in Spiralform, fast nie sichtbar. Ich bin nicht Aviatiker, habe aber ein interessantes Bild eines Lösch-Helis aus dem Trentino gefunden.
Diese Nachlauf-Turbulenzen hängen noch eine Weile in der Luft, auch wenn das verursachende Flugobjekt wieder weg ist. Und dieser Sachverhalt wurde der Flugschülerin und ihrem Lehrer fast zum Verhängnis.
Ein Heli landete korrekt auf seinem Platz, davor die Hauptpiste des Möslis kreuzend. Das Kleinflugzeug sah den Heli, machte sein «touch and go» und hob wieder ab, alles lief soweit korrekt ab. Danach aber, so schreibt der Bericht sachlich und trocken (wie er sein muss): «Auf einer Flughöhe von rund 10 m über Grund rollte das Flugzeug schlagartig bis auf eine Schräglage von 70 Grad um seine Längsachse nach links. Der Fluglehrer übernahm das Steuer und konnte einen Absturz nur knapp verhindern.»
Man kann sich kaum ausmalen, welche Schrecksekunden die Fluglehrerin und auch ihr Lehrer durchmachten. Und was es bedeutet, in solch einer Situation richtig zu reagieren.
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) analysiert jeden Zwischenfall in der Fliegerei aufs Genaueste. Es geht nicht nur um Haftungs- und Schuldfragen, sondern auch darum, dass Piloten, die ihren Beruf (bzw. ihr Hobby) ernst nehmen, diese Berichte lesen und daraus lernen. Je mehr Erkenntnisse für alle, desto sicherer wird die Aviatik.
Der Bericht des Zwischenfalls ist auch für nicht-Aviatiker einigermassen verständlich:
Der SUST-Bericht vom 12. September (17 Seiten, PDF)
Grazie, noflyzone Italia, per la foto!

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