Nicht um irgendwelche Paragraphen in einem Reglement ging es im wichtigsten Traktandum an der September-Gemeindeversammlung, sondern um etwas ganz konkretes: Soll die Migros ihren Neubau im Areal «Schönenbrunnen», 200 Meter weiter nordwestlich, bauen dürfen oder nicht?
613 Belper Stimmberechtigte kamen, soviel wie noch nie an einer Gemeindeversammlung. Das Resultat: 423 stimmten Ja zur Zonenplaung, 151 stimmten Nein.
Widerstand gab es neben direkten Anwohnern und Landwirten vor allem von Belps Gewerblern. Man fürchtete eine Abwanderung von Konsumenten aus dem Dorfkern. Der Gewerbeverein «Belper KMU» hat im Vorfeld von «überdimensionierten Einkaufszentren an der Peripherie» geschrieben, die «den Dorfkern austrocknen und uns noch mehr Ortsverkehr bescheren … Gewerbefreundlich? Sinnvoll? Ökologisch?»
Über das Gebiet Schönenbrunnen hat Belp schon einmal abgestimmt, im Rahmen der Ortsplanungsrevision 2006 – und sagte damals Nein. Seither wurde das Projekt weiter entwickelt, u.a. mit einer Holzschnitzelheitzung fürs ganze Quartier und einer Reduktion der Gesamtverkaufsfläche.
Eröffnung neue Migros 2016?
Die nächsten Schritte sind die weiteren Vorprüfung anfangs 2014 und die öffentliche Auflage der Überbauungsordnung. Gemäss dem Generalunternehmer der Überbauung, der Loshinger Marazzi SA/AG, wäre der Baustart dann im Frühjahr 2015, «der Bezug der Wohnungen voraussichtlich im Sommer 2017».
(Bild: belp-schoenenbrunnen.ch)
Interview Gemeindepräsident Rudolf Neuenschwander (Berner Zeitung)
Allgemeine Projektinfos der Bauherrschaft
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