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Entlastungsstrasse: Was lange währt, wird schnell fertig

Tom Mayer | 30. Mai 2015

Die Auto- und Lastwagenfahrer haben sie sofort in Beschlag genommen, wie es ja auch sein soll: Die neue Strasse vom Lindenkreisel in den Hühnerhubel. Nun wurde sie auch «offiziell» in einer kleinen Feier eröffnet. Mit Band-Durchschneiden und allem, was dazu gehört – siehe Bildgalerie.

Die geladenen Gäste erkundeten die neue Strasse zu Fuss. Bei bestem Wetter hörte man vom Gemeindepräsidenten Rudolf Neuenschwander und von Ueli Weber, Kreisoberingenieur Bern-Mittelland, wie diese Strasse «geboren» wurde.

Weber erinnerte sich zum Beispiel an eine Autofahrt durch Belp, als er hinter einem Kerosin-Zisternen-LKW bis zum Flughafen fuhr. «Mitten durchs Dorf, über drei Kreisel, vorbei an Migros, Kindergarten, Gartenrestaurant, Schulanlagen Neumatt, über zwei Gürbebrücken… Das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Nicht auszudenken, was passieren würde bei einem schlimmen Unfall eines solchen Gefährts zum Beispiel gleich neben der Schule», so Weber.

Auch Neuenschwander blendete zurück. «Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie», zitierte er den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt. Gebaut wurde die Strasse inkl. Kreiseln und Brücke zwar sehr rasch und ohne grosse Komplikationen (1 Jahr und 1 Tag Bauzeit, so hat die Verwaltung notiert). Bei der Planung gings aber etwas länger. Ein Hin, Her, Zurück, Vorwärts zwischen Planern, Verwaltung, Kantonsstellen und Stimmvolk war es. Neuenschwander erzählt von der Firma Auto Senn, die in Belp Industrie-Platz suchte. Man machte im Hühnerhubel ein paar Parzellen frei und habe dann wohl irgendwie gemeint «damit haben wir das gelöst.» Die Senn ging Konkurs, aber andere Firmen kamen, immer mehr Lastwagen folgten, der Flughafen verlangte eine würdigere Zufahrt.

Im 1987 sagten die Belper vorerst «NEIN» zur Nordumfahrung, was natürlich kein Problem gelöst habe. Flughafen, Neumattquartier und Industriegebiet wuchsen weiter, es wurde verkehrstechnisch immer enger im Dorf. Neuenschwander: «Lösungspakete wurden geschnürt, aber immer vor sich hergeschoben. Wo soll es durchgehen? Wer zahlt wieviel?»

Im 2012 kam wieder sichtbares Leben ins Spiel. Wieder konnte das Stimmvolk ein Votum abgeben. «Da sah man, dass Belp lebt, dass hier engagiert gekämpft wird. Man gab alles», erinnert er an den Abstimmungskampf.

«9 Millionen für eine Sackgasse?» fragten die Gegner der Strasse in ihrer Kampagne auf Plakaten überall am Strassenrand.
Bei Nacht und Nebel stampfte ein spontan zusammengesetztes Pro-Komitee die Gegenkampagne aus dem Boden und kämpfte um ein «Ja zur Entlastungsstrasse: Mehr Sicherheit für 250 Schüler» < der Link auf die Kampagnenwebsite wird irgendwann mal «tot» sein.
Plakate wurden von «pro» montiert, in der Nacht von «kontra» runtergerissen, am nächsten Tag musste «pro» wieder montieren… Argumente schwirrten durch die Luft und stiessen mit Gegenargumenten zusammen… Die Hoffnung auf Entlastung für die Mehrheit im Dorf stiess zusammen mit einem schönen, alten, zu opfernden Baumbestand in der Chumme und dem Protest der Minderheit im Dorf, die ebendort wohnte. 20 Minuten: «Vandalen wüten in Belp wie noch nie»

Das Resultat der Abstimmung vom 23. September 2012:
2494 JA / 1923 NEIN bei Stimmbeteiligung 55,7%

Demokratie nah, echt, sichtbar, fast etwas verbissen – das war an der Strasseneröffnung schon etwas verblasst. Gemeindepräsident Rudolf Neuenschwander: «Die neue Strasse bringt uns heute ein ruhiges Neumattquartier sowie eine gute Erschliessung der Industrie und des Flughafens. Ich danke allen Beteiligten, vom Kanton zu den Planern und Verwaltern bis zu den Ausführenden für die problemlose Zusammenarbeit.»
Heinz Trachsel (Implenia), Belper und für dieses Projekt «Polier» der Bau-Verantwortliche, durfte als Geschenk eine grosse Weinflasche entgegennehmen.

Der Bund: «Das Ende einer schier unendlichen Geschichte»

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Kategorie: Planung, Politik, Umwelt, Verkehr Stichworte: Entlastungsstrasse

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