Innert einer Stunde Dutzende von Berufen kennenlernen — direkt bei den Unternehmen, welche diese Lehrstellen anbieten. Das war gestern Abend im Mühlematt-Schulhaus möglich, an der ersten Lehrstellenplattform Belp-Kehrsatz.
Von der Pharma-Assistentin zum Baumaschinenmechaniker, vom Multimediaelektroniker zur Malerin, von der Drucktechnologin zum Netzelektriker, oder zum Automatikmonteur, oder zum Zeichner Ingenieurbau, oder zum Geflügelfachmann… mehr als 40 Berufe waren an der Lehrstellenplattform präsent, bei über 30 Betrieben, siehe Flyer Lehrstellenplattform mit allen Ausstellern.
Für die Belper Siebt- und Achtklässler war der Anlass obligatorisch. Sie mussten sich bei jedem Stand einen OL-Klipps in ihr Berufe-Blatt stanzen. Bei den Siebstklässlern waren auch die Eltern wärmstens eingeladen, dabei zu sein – was sie denn auch taten. Schüler und Eltern aus Kehrsatz waren auch zahlreich vertreiten (auch ohne OL).
Wer sich aufmerksam durchs Gewusel schob, kam auch beim BIZ (Berufsberatung) vorbei, bei der Wochenjobbörse (Gemeinde Belp) oder bei Angeboten rund um Nachhilfe- und Stützkurse, Eignungsabklärungen und Basis-Checks (Ponte Leonardo GmbH).
Die Lehrstellenplattform ist als Tischmesse organisiert. Pro Unternehmen ein Tisch, zwei bis drei Personen, wenn möglich ein(e) Lernende(r), teils waren auch die Chefs vor Ort. Die Elektro-Unternehmen haben zu Dritt einen Stand gemacht. Bei ihnen wie auch bei wenigen anderen konnten die Schüler selber Hand anlegen: biegen, schrauben, Züpfe machen – was natürlich alles sehr gut ankam.
Nach ein paar Minuten «Aufwärmen» sahen die Aula und der Gang im Mühlemattschulhaus aus wie ein Ameisenhaufen. Lockerer Austausch, Beantworten von Fragen, Sammeln von Infos über Lehrstellen, Wochenplätze, Schnupperlehren oder weiterführende Berufsbildung – ein Getümmel von Schülern, Eltern, KMU-lern, Lehrlingen, Lehrern. Und eine gute Stimmung!
«Ziel ist der ungezwungene, direkte Kontakt mit Schülern der Region, die eine Lehrstelle suchen», so Martin Hodler, Präsident der Belper KMU. «Am Tag nach der ersten Plattform können wir ganz klar sagen: Ziel übertroffen.»
Organistatoren waren die Belper KMU, der Handwerker- & Gewerbeverein Kehrsatz und die Schulen Belp. Die Schule Wattenwil, die einen solchen Anlass schon gemacht hat, half den Belper Organisatoren: Mit Tipps, Checklisten und dem Ausleihen von Rückwand-Elementen. Die Koordindation, Administration und Kommunikation hat die Mobiliar Belp gemacht.
Neben den KMU war vor allem Daniel Finger, der Schulleiter OSZ Belp, massgebend an der positiv verlaufenen Plattform beteiligt. Das OSZ war Gastgeber der ganzen Plattform und achtete auch auf Details wie Parkplatzdienst, Bistro (guter Kaffee!) und die wichtige klare Informationen an Schüler und Eltern.
«239 Schülerinnen und Schüler der Siebten und Achten Klassen haben den Anlass besucht. Für diese Schülerinnen und Schüler war der Besuch obligatorisch, die Teilnahme der Eltern war erwünscht», sagte Finger. Den Neuntklässlern, die noch keine Lehrstelle haben, wurde der Anlass empfohlen. «Wir haben auch alle Eltern von Belper Fünft- und Sechstklässlerinnen/-klässlern angeschrieben und sie eingeladen, zusammen mit ihren Kindern teilzunehmen.»
Mit allen Eltern, Schülern, Lehrern und KMU-lern aus Belp wie auch Kehrsatz waren es mehr als 300 Personen, die gestern zwischen 17 und 20 Uhr ins Mühlematt kamen.
«Wir werden diese Lehrstellenplattform wieder machen», das steht für Martin Hodler fest. Nach einer Evaluation werde entschieden, ob jährlich oder alle zwei Jahre.
Die gute Stimmung an der Plattform übertrug sich auch auf den Spaziergang des Schreiberlings nach Hause. Er (dessen zwei Töchter ihren Berufsentscheid hinter sich haben) staunt über die Möglichkeiten, die wir hier haben. Und auch, wie sich die Organisatoren ins Zeug legen, wie sich auch die Schüler interessieren.
Die Berufsbildung in der Schweiz ist Spitze. Man muss nicht weit gehen in Europa, um eher das Gegenteil zu sehen. Tragen wir Sorge zu unserem System. Will auch heissen: Bitte nicht immer mehr, mehr, mehr Intellektualisierung, Regulation, Papierkrieg, liebe Beruftsbildungsbeamte.
Danke allen Beteiligten für diese erste Lehrstellenplattform.
S. Hohl meint
Super Informationen!,
Wir wünschen den 3 Belper Jünglingen einen guten unvergesslichen „Erfolg“mit schönen Erinnerungen.
Übrigens die Berufsmesse in Bern ist eine ganz tolle Sache!!