Der Gemeindepräsident wurde kürzlich in stiller Wahl bestätigt, mangels Gegenkandidatur. Am Sonntag gehts also «nur» um die Wahl von Gemeinderat und Geschäftsprüfungskommission. Es scheint eine Wahl zu werden, bei der sich nicht viel verändert.
Ein Wahl«kampf» fand in eher bescheidenem Rahmen statt, «spannend» kann man es nicht nennen. Fleissig waren die Parteien im Listen-Verbinden: SVP-EDU-FDP / EVP-GLP-BDP / SP-Grüne. Wer nicht Köpfe wählt, hat schnell gewählt: Rechts oder Mitte oder Links.
Michael Brönnimann (EDU) ist im Gemeinderat nachgerutscht, er kann somit das Wort «bisher» auf den Wahlprospekt schreiben – nun wird er sehen, ob Belp ihn auch wirklich im Gemeinderat haben will. Um etwas sicherer zu gehen, haben die Bürgerlichen ihm den ersten Listenplatz gegeben, noch vor dem Gemeindepräsidenten Benjamin Marti. Die Bürgerlichen durchmischeln könnte noch Patrick Müller (FDP), der seine Ambitionen, sich in Belp politisch zu engagieren, nun klar anmeldet.
Eine weitere Zahlenbeobachtung gibt es zwischen zwei Schwestern: Kristin Arnold Zehnder (SP) und Susanne Grimm-Arnold (EVP, bisher) kandidieren beide für den Gemeinderat. Im 2016 hat die SP einen Sitz der BDP abgerungen, Kristin Arnold Zehnder wäre eigentlich in den Gemeinderat eingezogen. Weil Geschwister im gleichen Gemeinderat in Belp nicht möglich sind, wurde für diesen Fall abgemacht: Susanne Grimm-Arnold (EVP) bleibt im Gemeinderat, bei der SP rutscht der im 2016 neue Adrian Kubli nach.
Kristin Arnold Zehnder kandidiert auch jetzt. In der SP-Wahlkommunikation und auch auf der Listenplätzen werden von der SP (Arnold Zehnder ist die Parteipräsidentin) aber klar die bisherigen Stefan Neuenschwander und Adrian Kubli nach vorne gestellt.
Interessant wird sein, ob bzw. wie sich die Gewichtung zwischen bürgerlich und grün auch in Belp verschiebt. Die Agglo-Gemeinden Berns stellen allgemein fest, dass Bürgerliche ihren Vorsprung verlieren und Grünliche vormarschieren. Grüne und GLP sind in Belp zwar Kleinstparteien – am Sonntag werden wir sehen: Geht Belp den Agglo-Trend mit oder nicht?
Spannend könnte der Belper Wahlherbst in vier Jahren werden. Vielleicht trete er dann fürs Gemeindepräsidium an, (vielleicht aber auch später,) sagt Stefan Neuenschwander (SP). «Vorerst möchte ich weiter Erfahrungen sammeln.»
Der neue (alte?) Gemeinderat hat jedenfalls viel zu tun in den nächsten Jahren. Das Dorf Belp wird nun wohl definitiv zur Kleinstadt mit Quartieren. Die Ortsplanungrevision wird in der nächsten Legislatur ein grosser Schwerpunkt sein, inklusive aller Zusammenhänge: Infrastruktur/Verkehr, Schulraumplanung, Gewerbe, Naherholung, Steuerfuss, Anonymität/Zusammengehörigkeit …
Eine Wahl, bei der sich nicht viel verändern wird?
Trotzdem, oder gerade deshalb: GEHEN SIE WÄHLEN!
Bis Samstag per Briefeinwurf bei der Gemeindeverwaltung. Bis Sonntagmittag 12 Uhr, Corona-konform, im Dorfschulhaus.
Buri Sebastianü meint
Ich denke kaum das solche Voraussagen Sinn machen denn die Listenverbindung Glp Bdp Evp kann und muss vieles Verändern um Belp Futuristisch