«Willkommen zum Saisonabschluss», so begrüsste Kristin Arnold-Zehnder das Publikum zum Unplugged im Schloss. Sie spielte darauf an, dass die Unplugged-Serie wegen Corona ungeplant beendet werden musste und nun, da sie weitergeht, der Jahresrhythmus nicht mehr ganz stimmt, vermeintlich.
Die Zimis hot Swing Thing haben den Schlosspark für eine Stunde in Musikwelt des Gipsy-Jazz, Swing oder Blues entführt («auso dä Blues wo mir da spile isch de chli ne komische Blues»). Schon die zwei ersten Stücke von Django Reinhardt wurden mit herzlichem Applaus bedacht (Man weiss fast nicht mehr, wie Klatschen geht. Erlaubt der Bundesrat eigentlich Klatschen?).
Interessant ist der Komponist Django Reinhardt (1910–1953) schon nur deshalb, weil er als Fahrender aufwuchs, in einer Familie der «Manouches» (franzöische Sinti), in einer Wohnwagensiedlung am Stadtrand von Paris.
Die Spielfreude der Zimis hot Swing Thing, die auch mit mehreren Eigenkompositionen glänzte, war ein entspannender Genuss. Die Lockerheit im Mix mit Präzision, die Professionalität und gleichzeitig Authentizität (wenns zum Beispiel gar nicht stört, dass der Sänger kurz seinen Text vergisst), der enge Bezug aufeinander zum Beispiel beim spontanen Beantworten von Soli: Es war ein Genuss! Die Kraft von Livemusik kann durch keine Supersurroundgerätschaften erreicht werden.
Also «Saisonabschluss» kann das ja nicht gewesen sein, gäll Unplugged…
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