MEINUNG | Noch dieses Wochenende ist die Umfrage zur Behörden-/Verwaltungsreform online. Wenn Sie sich diese 15 Minuten noch nicht genommen haben: JustDoIt.
Die Vorschläge des Gemeinderats haben ziemlich Wellen geworfen – was man ja wollte. Eine Debatte!
Der Gegenwind, der aus Belps Stuben an die Gartenstrasse 2 bläst, ist aber ziemlich bissig. Ein Gegenkomitee hat sich gebildet, das kein gutes Haar an den Vorschlägen stehen lässt.
Ja, Kommunikation und Terminierung der Umfrage waren unglücklich. Die Gemeinde hat damit dem Sinn der Umfrage nicht grad nachgeholfen. Aber wenn Erstaunen und Kopfschütteln dann mal vorbei sind, kann man sich auch einfach mal auf den Text der Fragen einlassen.
Die Abläufe, die gemäss Gemeinderat «nur» mit diesen Reformvorschlägen verändert werden können, irritieren etwas. Hat man denn nicht schon jetzt bilateral, interdisziplinär und unkompliziert zusammengearbeitet? Hat man nicht schon jetzt Doppelspurigkeiten zu verhindern versucht? Hat man nicht schon jetzt Strategie und Operatives einigermassen voneinander ferngehalten? Hat alles mit fit sein zu tun. Ist nie einfach. Aber warum ein solches Tamtam um solche, ich wage das Wort: Selbstverständlichkeiten?
Ich kann mir also schon vorstellen, dass gewisse Abteilungen eh schon im Fitnesscenter sind. Bei anderen siehts halt nicht so danach aus.
Der Gegenwind im Dorf und die Absicht der Umfrage («fit werden für die Zukunft») sehen wie der Zusammenprall von Vergangenheit und Zukunft aus. Das Gegenkomitee steht mehrheitlich für Belps Vergangenheit. Mit viel Kritik, wenig Lust zur Veränderung und keinen konstruktiven Vorschlägen in den Verlautbarungen.
Vielleicht sieht die Gemeinde am Montag nach Abschluss der Umfrage, dass sich Belps Zukunft durch die Umfrage geklickt hat?
Wenn ich die Umfrage lese (ohne jedes Detail auf die Wort- / Logik-Waage zu legen, das kann man später noch), dann sehe ich: Es geht vielleicht gar nicht um Kommissionen/ Geschäftsführer/ Parlamente. Sondern mehr um die Frage, wie die Gemeinde ihre Fühler weiter und breiter ausstrecken kann (sie will «…rechtzeitig … vernehmen…»). Wir Belper sollen also irgenwie (ja wie bloss?) mehr mitdenken und mitsagen können, unkompliziert, direkt, flexibel. Meinungen zur Lebensqualität in Belp. Ideen zu Lebensräumen. Skizzen zur Dorfentwicklung. Zukunft.
Also das tönt doch gut! Da müsste es ja noch ganz andere Vorschläge geben als die, welche jetzt vorliegen. Ohne externe Agentur aufgegleist. Ohne Struktureinschnitte, die dem Dorf (dem in den Stuben wie dem in den Lofts) das Vertrauen nehmen. Vielleicht einfach afemal mit frischem Wind in bisherigen Sitzungszimmern? Und sicher mit Kommunikation, die ihren Namen verdient. Und mein letztes «und»: Ganz sicher ohne übergestülpte, teure und ineffiziente Parlamentskonstrukte.
Ich sag Ihnen meine anderen Vorschläge nicht. Bin noch immer am Brüten.
Geben SIE jedenfalls der Gemeinde auch ein Grün, Orange oder Rot.
Hier, 15 Minuten oder o chli meh:
Tom Mayer meint
Danke für Ihren Kommentar!
Kommentar = persönlich = aus dem Fenster – ja klar!
Nix Deckmantel, das erste Wort im Artikel ist «Meinung».
Bäup.ch ist offen für alle. Ich bringe jeden PR-Text, den ich erhalte. Ich habe das explizit den Parteien gemailt.
Ganz selten mal kommt etwas von der SVP, sonst aber: nichts.
Zum Parlament: Nur weil ein paar andere es machen, ist es besser? Ich finde halt, die Resultate zählen, nicht «wie machen es die andern».
Unsere Gemeindeversammlung funktioniert. Gute Resultate. Nähe. Gemeinderat und Verwaltung können sich so noch am wenigsten gut vor ihrer Verantwortung verstecken.
Eine direktere Demokratie und bessere Kontrolle als das gibts nicht.
Ich befürchte, mein Fazit ist: Ja, wir wissen es besser ;)
Haussener Heinz meint
Tom Mayer lehnt sich mit seinen immer persönlicher werdenden Kommenta-ren langsam immer weiter zum Fenster hinaus! Er scheint sich unter dem Deckmantel „Journalismus“ als (bürgerlicher?) Meinungsmacher installieren zu wollen. So bezeichnet er das Gemeindeparlament despektierlich als ineffi-zientes Konstrukt. Ein solches „ineffizientes Konstrukt“ haben im Kanton Bern 22 Gemeinden! Und Belp ist neben Ittigen die einzige Gemeinde mit über 10’000 Einwohnern, die ein hauptamtliches Gemeindepräsidium aber kein Parlament hat! Wissen wir es wirklich besser?