Belps Vereine dürfen Gemeinde-Infrastruktur weiterhin gratis nutzen. Das war das Resultat der Vereinsinitiative, durchgewunken an der Gemeindeversammlung im November 2018.
Eigentlich ändert sich für die meisten Vereine nicht viel. Die Gemeinde hat in einem Brief an die Vereine nun über die genaueren Spielregeln informiert. Es gibt nun eine Liste aller Körperschaften, die in den Genuss kommen, Infrastruktur gratis zu nutzen. Wer das ist, definiert das Reglement so:
«Vereine und politische Parteien mit Sitz in Belp schulden für die Benützung der Anlagen, Räume und Einrichtungen kein Entgelt, wenn sie
a. nicht gewinnorientiert sind,
b. über öffentlich zugängliche Statuten verfügen,
c. die Mitgliedschaft nicht zum Vornherein auf einen bestimmten Personenkreis beschränken und
d. den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in Belp haben und für die Gemeinde einen Mehrwert schaffen.»
Um auf die Liste zu kommen, will die Gemeinde jetzt von jedem sich bewerbenden Verein quantitative und juristische Details wissen: Trainings- oder Übungszeiten / Jahresprogramm, Tätigkeitsbericht / Jahresrechnung und Budget / Mitgliederliste mit Personalien und Mitgliederstatus (Aktive, Junioren, Senioren) / Statuten.
Es gab während der Erarbeitung des Reglements schon eine erste Umfrage. Viele Vereine lieferten damals klare Infos, andere nicht wirklich. Gewisse Vereine meldeten sich gar nicht oder waren «unauffindbar»…
Von dieser unklaren Situation zu Klarheit zu gelangen – das ist in Kurzform das Thema der ganzen Vereinsinitiative.
Der Weg dazu: Dutzende von Sitzungen, Dutzende von Gesprächen zwischen Gemeinderat Stefan Neuenschwander und einzelnen Vereinsvorständen, Erarbeitung eines neuen Reglements, lange Diskussionen im Vereinsverband, in Vorständen, an Gemeindeversammlungen, mehr Stellenprozente in der Liegenschaftsverwaltung der Gemeinde.
Der Auslöser: Die Gemeinde wollte Geld für die Infrastruktur-Nutzung – folgend natürlich der Aufschrei der Vereine.
Bisher war die Situation im Zusammenhang mit der Gratisnutzung teilweise etwas schwammig geregelt. Man baute auf Vertrauen, «ein Belper Verein darf Infrastruktur gratis nutzen – Punkt.» Dass dann schlaue Raum-Suchende von auswärts in Belp einen Mini-Verein gründeten, um gratis zum Beispiel eine Belper Turnhalle nutzen zu können, etwa noch als Kursangebot (halb-)kommerziell – solche und ähnliche Situation haben sich mit den Jahren eingeschlichen und für Unmut gesorgt.
Fazit: Es ändert sich nichts für die meisten Vereine – allgemein mehr Papierkram – dafür mehr Klarheit. Und alles ist auch eine Bestätigung der Gemeinde, dass sie sich Lebensqualität in Belp etwas kosten lässt.
Schreibe einen Kommentar