In der alten Neumatt-Turnhalle wird nach zwei Jahren Leerstand ein neues Kapitel aufgeschlagen – vom Boule-Club und von der Karateschule. Der Gemeinderat hat dies vor Weihnachten entschieden, nun gehts in die Detail-Verhandlungen. Diese beiden Vereine hätten als einzige ein seriös ausgearbeitetes Bewerbungs-Dossier eingereicht, um die alte Halle aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken, so Gemeinderat Stefan Neuenschwander.
Neuenschwander betont dabei: «Ich selber bin ja im Boule-Club. Deshalb war ich in dieser Sache nur teilweise involviert und trat bei den Abstimmungen in den politischen Gremien in den Ausstand.»
Beide Vereine haben für diese Zwischennutzung gemeinsam Raumpläne konzipiert und vorgelegt, um die Doppelnutzung zu klären. Die Karateschule wird ein Drittel der Halle nutzen (2 Trainingsfelder), zwei Drittel werden vom Boule-Club genutzt (geplant sind 9 Bahnen). Es soll zwei eigene Zugänge geben, in die Halle wird eine Trennwand als Sichtschutz eingebaut. Die Aufwände tragen die Vereine selber.
Der Boule-Club Belp hat derzeit 80 Aktiv- und 20 Passivmitglieder, «aber lange nicht nur ältere: An (Spass)Turnieren machen alle Generationen und Geschlechter mit. Dieser Sport kennt keine Alterslimite und bildet auch eine soziale Brücke für Menschen mit Behinderung. Freude und Geselligkeit stehen im Vordergrund», so schreibt der Club in seinem Konzept.
Für die neun Bahnen will man einen recht grossen Aufwand betreiben – man merkt, dass der Architekt Fred Messerli hinter der Planung steht: Demontage von Bauteilen, Schutz der Heizkörper, Spielbahn-Bau (Mergelschicht, Splitabstreuung), kleine Getränke-Ausgabe, Schmutzschleusen, Sitzgelegenheiten – der Boule-Club will rund 50’000 Franken investieren.
Belps Karateka sind eine kleine, aber feine Gruppe. Da ist zum Beispiel Peter Wyss, der im 2016 Weltmeister wurde. Wyss erhielt im 2016 den «Prix Belp». Zweimal pro Woche findet derzeit ein Kinder- und Erwachsenentraining statt, in der alten Dorfturnhalle, mit jeweils rund 15–20 Teilnehmern. «Wir legen dazu jeweils 100 m2 eigene Matten aus und verräumen die nach dem Training wieder, was wertvolle Zeit beansprucht.»
Die Karateschule Belp möchte schon lange mehr Trainings durchführen und Karate vielleicht auch als Schulsport anbieten. Geplant ist fürs eigentliche Training der Einbau eines Holzbodens auf Rost für die Trainingsmatten, die dann dauerhaft installiert sind. Auch hier steht ein Bau-Profi, der selber im Club trainiert («schlegle tuet guet»), hinter dem Konzept: Malermeister Martin Hodler.
Diese Zwischennutzung könnte rund 10 Jahre dauern. Die langfristige Schulraumplanung der Gemeinde sieht danach ein Abriss dieser Halle vor, um ein weiteres Neumatt-Schulhaus zu bauen. Denn in den Quartieren rund um die Neuamtt-Anlage sollen dereinst Dutzende von neuen Wohnungen entstehen – u.a. zwischen dem Jordi Medienhaus und Q.C.M. auch ein komplett neues Quartier auf der grünen Wiese.
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