In der Eissel wird seit kurzem sichtbar, wie die Trennung von unterschiedlichen Abwassern funktionieren kann. Ein Sickerbecken zwischen Lärmschutzwand und Eisselweg wartet dort nun auf Strassen-Regenwasser.
Ein sichtbarer Teich wird es hier wohl erst geben, wenn es so richtig heftig gewittert. «Dann kann durchaus für ein oder zwei Tage ein Tümpel entstehen», sagt André Bürki, Leiter Tiefbau und Infrastruktur der Gemeinde Belp. «Darum werden wir auch noch eine Umzäunung installieren.»
Per Gesetz sei vorgeschrieben, dass Regenwasser, das ins Senkloch einer Strasse fliesst, möglichst in der Nähe dieser Strasse wieder im Boden versickern solle. Dazu braucht es im Leitungsbau eine Trennung zwischen Abwasser z.B. aus Haushaltungen und dem Regen-Abwasser. «Das macht schon nur deshalb Sinn, weil wir Regenwasser nicht in der ARA mit aufwändigen Verfahren reinigen wollen», so Bürki. Vor ein paar Jahren hat die Gemeindeversammlung eine Spezialfinanzierung für diese Abwassertrennungen verabschiedet, damals sprach man 5,5 Mio. Franken.
Die Art der Abwassertrennung sei nicht überall gleich einfach zu lösen. In engen Quartieren zum Beispiel könne das Wasser nicht wie hier am Eisselweg gleich nebenan versickern. «Dann installiert man eine separate Regenwasserleitung. In Belp zum Beispiel seit ein paar Jahren in der Neumattstrasse oder nun auch in der Muristrasse-Nord. Das Wasser fliesst durch diese Leitung ab und kommt schliesslich in die Gürbe.»
Manchmal sei weder Sickerbecken noch Ableitung möglich, zum Beispiel bei dichter Bebauung, Lehmboden, komplett ebener Topografie – in Belp beim Kirchackerweg (Eissel). «Dann bleibt halt die Mischwasserkanalisation erhalten», so Bürki.
Früher habe man alles in 1 Rohr abgeleitet. Mit der Entwicklung eines Dorfes bzw. einer Stadt gehe es aber immer um dieselben Fragen: Wie entwickelt sich das Gebiet? Welche Kapazitäten brauchts? Wann und wo ist die Auslastung eines Systems erreicht?
Bürki und seinem Team wird die Arbeit im Rahmen der aktuellen Ortsplanungsrevision kaum ausgehen.
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