«Auf die Sanierung der Turnhalle Neumatt wird verzichtet. Auf provisorische Massnahmen zur Instandstellung der Turnhalle Neumatt wird ebenfalls verzichtet. Die Kommission wird beauftragt, vorübergehende Nutzungsvorschläge der Turnhalle Neumatt im Ist-Zustand (Rohbau) auszuarbeiten.» So stand der Beamertext an der Wand im Aaresaal, an der Gemeindeversammlung letzter Woche.
Die alte Turnhalle Neumatt diente der Schule wie auch den Vereinen für diverse Nutzungen. Auch mit der neuen Dreifach-Halle gleich daneben wurde die alte Halle rege genutzt.
Was Neuenschwander präsentierte, war ein Déja-Vu, fast zwei Jahre zurück. Im September 2017 hat der Gemeinderat schon mal 300’000 Franken locker gemacht, um zu reparieren.
«Eigentlich wollten wir die Turnhalle so rasch als möglich wieder öffnen, mit neuem Boden. Per Zufall entdeckten wir, wie Wasser von der Fensterfassade her eindringt», so Neuenschwander. Man habe also weitere Abklärungen treffen müssen. «Aber wir wollten die Halle noch immer möglichst rasch, in einer Variante «light», wieder für eine Nutzung verfügbar machen.»
Vor zwei Wochen informierte Der Gemeinderat in einer Medienmeldung, dass die Variante «light» nun 500’000 Franken kosten würde.
«Diese 500’000 Franken würden auch nur etwa 5–7 Jahre hinhalten, dann müsste man gemäss Spezialisten schon wieder bauliche Massnahmen treffen. Eine wirklich nachhaltige Sanierung würde 2 Millionen Franken kosten.» Der Gemeinderat will wissen, dass die Schulen diese Halle ja nun nicht mehr brauchen, «sie organisieren sich nun anders.» Auch der Vereinsbetrieb laufe inzwischen weiter. «Darum wäre der Nutzen einer Instandstellung bei einer doch ziemlich grossen Investition nicht im Verhältnis», urteilt Neuenschwander. «Wir wollen die Ressourcen in die anderen Schulstandorte stecken.»
Und darum bleibt die Halle geschlossen.
«Wir wünschen uns aber, dass die Halle zwischengenutzt wird. Ideen sind willkommen.» Man wolle weiterhin mit den platzsuchenden Vereinen in direkten Gesprächen Lösungen finden. Wer für eine geeignete Nutzung eine Idee habe, könne sich gerne bei der Gemeinde melden. Die Halle solle «tel quel», also im Rohbau mit aufgefrästem Boden und Wasserproblemen, genutzt werden.
Von der anderen Seite, den Vereinen und vielleicht auch den Schulen, siehts so problemlos nicht aus, wie an der Versammlung informiert wurde:
Heinz Haussener, pensionierter Lehrer, Handball-Trainer und -Funktionär, spult in einem Bäup.ch-Kommentar zurück zum Leitbild, das sich die Gemeinde hat schreiben lassen. «Belp…eine engagierte Gemeinde im Vorwärtsgang» – «Der Gemeinderat geht den Werterhalt ihrer Liegenschaften strategisch und vorausschauend an…» – das seien halt, wie zu erwarten war, nur Papiertiger.
Samuel Hauswirth, Bauingenieur und seit Jahren engagiert u.a. im Skiclub, spricht von einem Affront. Er empfiehlt, Gutachter beizuziehen, die etwas von der Sache verstehen. Eventuell müsse man auch den Gemeinderat auswechseln…
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Hau8swirth Samuel meint
für den Nebelspalter
Zuerst macht die Gemeinde mit viel Gelp den Hallenboden unbrauchbar und jetzt sollen die Vereine die Halle benutzen, wenn möglich mit eigenem Geld brauchbar machen !!!
Das ist doch komplett daneben.
miba meint
Wie wäre es mit einem Schwimmbad, es regnet ja gratis rein….
R. Nützi meint
Die Auffassung von Heinz Haussener und Samuel Hauswirth vertrete ich auch. Ähnliches haben wir schon mit Schulhäusern erlebt. Planer und Elektriker sind keine Experten.