Die neue Ausstelllung im Ortsmuseum blickt in gewohnt vielseitiger Mach-Art zurück auf einen zentralen Ort im Dorf: Aufs Restaurant Kreuz. Man fühlt sich sofort um Jahrzehnte zurück. Viel dunkle Farbe, viel alte Objekte, viele alte Bilder.
Die Ausstellung, die bis im Sommer 2020 geöffnet hat (SA 10 bis 16 Uhr), steht unter dem Thema «lebendige Traditionen», worunter auch andere Museen der Region Gantrisch sich dieses Jahr gestellt haben.
Wer noch nicht so lange in Belp wohnt, erfährt an der Ausstellung sehr unterschiedliche Geschichten zu vielen Meilensteinen der Dorfgeschichte. Man sieht auch, wie intensiv vor Jahren der Aaresaal mit dem Restaurant Kreuz verbunden war.
Es bleibt auch eine offene Frage, wie «lebendig» all diese sorgfältig dargestellten Traditionen aus Sicht heutiger Lebensart eigentlich noch sind. Oder, ob das Restaurant Kreuz und die Saal-Infrastrukturen heute noch «Dorfzentrum» genannt werden können –
Ein reicher, sehr schön präsentierter Fundus an Vergangenem ist die Ausstellung auf jeden Fall. Sie wird älteren Besuchern aus dem Dorf viele «ah ja, weisch no…» entlocken. Belper Klassentreffen bis nächsten Sommer werden idealerweise rund ums Ortsmuseum organisiert.
Am Samstag vor den nationalen Wahlen, am ersten regulären Tag der Ausstellung, kam eine Frau in die Ausstellung, die eigentlich gar nicht hierhin wollte, sondern: «Wo ist das Dorfschulhaus, wo man die Wahlzettel einwerfen kann?» Sie wohne erst seit kurzem hier, man erklärte ihr die Stimmabgabemöglichkeiten detailliert, sie wunderte sich kopfschüttelnd darüber, wie kompliziert das hier in Belp sei, und: «Jetzt, wo ich schon mal hier bin, schau ich mir diese Ausstellung doch grad an. Was kostet der Eintritt?» – gratis, ganz unkompliziert, mit einem Kässeli am Ausgang, das scho.
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