Alle warteten auf die SP. Gestern hat sie nominiert: Stefan Neuenschwander heisst ihr Kandidat fürs Amt des Gemeindepräsidenten in Belp.
Neben der SP wird die BDP, EDU, EVP und SVP um dieses Amt kämpfen. Von den anderen Ortsparteien hat keine fürs Präsidentenamt nominiert, die SP-Kandidatur war die letzte, die angekündigt wurde. Ab jetzt steht also fest, wer die Kandidaten für Belps neuen Gemeindepräsidenten sind. Rudolf Neuenschwander, amtierender Präsident, tritt nach 12 Jahren im Amt (Amtszeitbeschränkung) zurück.
Es kandidieren fürs Präsidium (Bild): Fabienne Bachmann (BDP), Susanne Grimm (EVP), Beni Marti (SVP), Stefan Neuenschwander (SP) und Stefan Oester (EDU).
Mit Stefan Neuenschwander, dem Sohn des aktuellen Gemeindepräsidenten, will die SP «den Sitz des Präsidenten verteidigen», wie sie schreibt. Die Verbindung Vater/Sohn sei an der Versammlung gestern nur kurz thematisiert worden. «Schlussendlich ist sein Leistungsausweis entscheidend und nicht seine Herkunft.»
Was nicht in der Mitteilung steht, aber für die SP eine Zwickmühle war: Gerne hätte wohl eher Kristin Arnold Zehnder, langjährige Partei-Präsidentin, fürs Gemeindepräsidium kandidiert. Sie ist die Schwester von Susanne Grimm, EVP-Gemeinderätin und seit November 2015 EVP-nominierte Kandidatin fürs Präsidentenamt. Es hätten sich so vielleicht Geschwister im selben Gemeinderat wiedergefunden, was nicht möglich ist.
Die Chancen für SP wie auch EVP sind aber derzeit eh nicht allzu hoch. Belper Platzhirsch ist die SVP mit einem Wähleranteil 28 Prozent und drei von sieben Gemeinderäten. «Wir wollen das Präsidium», sagt SVP-Präsident Jan Griessen. Auch Beni Marti, der SVP-Kandidat, lässt keinen Zweifel offen: «Ich bin bereit.»
Vizegemeindepräsidentin Fabienne Bachmann (BDP) wurde ebenso wie Beni Marti (SVP) und Stefan Oester (EDU) schon im vergangenen November nominiert.
Bachmann sagte damals der BZ: «Ich bin überzeugt, dass ich die richtige Person bin, um Belp in die Zukunft zu führen.»
Schwierig dürfte es für Stefan Oester (EDU) werden, sich eine weitere Amtszeit im Gemeinderat einsetzen zu können. Die Wählerbasis der EDU bröckelt (nicht nur in Belp) stark, eine bürgerliche Listenverbindung ist erst in Diskussion. Für die EDU Belp werden die Wahlen 2016 eine grosse Herausforderung. Dies auch, weil eine weitere bürgerliche Kraft in Belp langsam aber sicher aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Die FDP.
Es wird jedenfalls ein spannendes Jahr in Belp. Ein Dorf mit vielen engagierten Kandidaten, denen die Dorfzukunft nicht egal ist. In den nächsten sieben Monaten wird engagiert um Ämter und Kommissionssitze gerangelt. Und jede(r) Wahlberechtigte nimmt Einfluss!
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