Die neunten Klassen (und die Achteler, die ihre neunte Klasse im Gymnasium absolvieren) verabschieden sich jedes Jahr in einer Parade auf dem Platz vor dem Mühlemattschulhaus. Jedes Jahr ist die ganze Schule gespannt, auf welche Ideen die ältesten Schüler wohl dieses Jahr kommen. Die Leitplanken für die Show-Überraschungen sind eng gesetzt. Zum Beispiel etwas mit Wasser machen sei erlaubt. Also machte jede Klasse etwas mit Wasser – Wasserballone in die Zuschauer bombardieren.
Die Wasserschlacht kam aber mit mehr oder weniger Verpackung. Mit einem knallroten Feuerwehrauto oder mit einer Tanzshow und Trockeneis. Freude herrschte überall.
In einer Klasse herrschte auch Freude an Pyros und ein paar Thunders. Da herrschte dann bei Schulleitung und Hauswart weniger Freude.
Am späten Nachmittag war dann die öffentliche Feier im Aaresaal. Mit Musik, Tanz-Show und Chor der Schüler selber und mit Reden von Gemeinderat Adrian Kubli, vom Leiter Abteilung Bildung Michel Weber und dem Schulleiter Daniel Finger.
Finger sprach von den Pferden, an die er sich erinnert, als er ein Kind war in der Schmitte seiner Eltern in Linden. Finger wandte sich an die Neunteler: «Wilde, stolze Pferde seid ihr nun. Streift eure Zügel ruhig ab, das ist gut so. Aber kommt auch immer wieder in die Koppel zurück.»
Die beste Rede hatte die Schüler-Vertreterin Thushika, die ihre Aussage mit zwei anderen Schülern in ein witziges Theater verpackte, das quer durch den Saal verlief. «Was ist besser, Gymer oder handwerkliche Lehre?» (Text: Theo Schmid) Die Strom-Monteure mussten ein Beamer-Kabel quer durch den Saal verlegen und um den Hr. Finger wickeln, «das git äxtra Pfuus».
Immer schön ist der traditionelle Spaliertunnel, den die anwesenden Lehrer ihren Schülern auf dem Weg aus dem Saal hinaus bieten. In den Gängen und auf dem Platz draussen gehen danach freudig-nostalgische Emotionen hoch. Man hat viel gemeinsam erlebt, war ja während mehreren Jahren zusammen unterwegs. Es fliessen hie und da Tränen, vielleicht auch bei Klassenlehrern, die sich nun definitiv von ihrer Klasse verabschieden. Man steht noch länger auf dem Dorfplatz herum, umarmt sich, lacht, weint, denkt zurück und voraus, geniesst den Moment.
Am Schultag danach, wo alle anderen vor den Ferien nochmals in der Schule erscheinen, gilt für die Neunteler: Schulareal-Verbot.
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