
Vor 20 Jahren + ein paar Wochen (Auffahrt 1999) stand das Belpmoos unter Wasser. Nichts ging mehr. Der Flughafen war geflutet, unser Titelbild stammt aus dem SRF-Bericht – der alte Tower stand noch. Im Dorfkern wars etwas ruhiger als sonst. Wer auf die Autobahn oder nach Münsingen musste, nahm den Umweg über Wabern/Bern.
Auf den Artikel-Link dieses Berichts auf Facebook haben sich ein paar Belper/-innen zurückerinnert. Von Gummistiefeln, vorbeischwimmenden toten Hühnern und Katzenrettung per Schlauchboot:

Nicht ruhig wars im Früsommer 1999 in den Katastrophen-Korps. Unter entschlossener Leitung des damaligen Gemeindepräsidenten Ruedi Joder haben die Belper gemeinsam mit Einsatzkräften des Kantons versucht, den Wassermengen Widerstand zu leisten. Da wurden auch mal Dienstwege oder starre Entscheidstrukturen rechts überholt, um zum Ziel zu gelangen.
Weil das Dorf Belp ein paar «Meter über Moos» liegt, gab es im Dorfkern selber keine Probleme. In der Viehweid, in der Prärie und am Flughafen / Selhofen aber sehr wohl – siehe unsere Luftbilder (zvg Tiefbauamt des Kantons Bern). Weitere Detailbilder gibts auch im Video der IG Belpau am Schluss dieses Artikels.


In den letzten 20 Jahren hat sich der Kanton mit diversen Hochwasserschutz-Projekten voll ins Zeug gelegt, damit das Risiko solcher Katastrophen möglichst klein bleibt. Es ging nicht nur um Millionenbudgets, sondern auch darum, dass lokale Interessen und Gegebenheiten berücksichtigt werden. Das Grundwasser in den Auen wird intensiv als Trinkwasserfassungen genutzt. Dazu sind die Auenwälder bundesrechtlich geschützt.
SRF blickt zurück auf die 20 Jahre und auf Hochwasserschutz-Massnahmen (nicht nur in Belp), die seither unternommen wurden. «Wichtig zu wissen: Alle baulichen Massnahmen können das Risiko nur minimieren. Die Gefahr eines Hochwassers besteht weiterhin.»
In Belp erhielt der Kanton bei seinen Projekten auch Gegenwind der IG Belpau. Dieser «Verein zur Erhaltung der Belpau» hat vor im 2009 ein Video produziert zum Thema. «Das Video gibt einen guten Überblick, was damals (1999) passiert ist und was für unverhältnismässige Massnahmen urspünglich in der Belpau geplant waren, welche teilweise durch die IG Belpau erfolgreich verhindert werden konnten.»
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