MEINUNG | Ausser (sehr hohen) Spesen und viel Arbeitsbeschaffung nichts gewesen? Der Tempo-30-Test an der Rampe zwischen Bahnhofbarriere und Seftigenstrasse (Hohlestrasse) ist ab nächster Woche Geschichte. Bis Weihnachten werden die 30-er-Tafeln abmontiert, die Verengungen rückgebaut sein.
Ist das nun ein Weihnachtsgeschenk? Für die Anwohner der Strasse wohl eher nicht, für Auto- und LKW-Fahrer ziemlich sicher schon. Und bei dem Anwohner, der dieses Hickhack angestossen hat, weiss der Schreiberling es nicht; der wohne auch gar nicht mehr hier…
Es geht in dieser Posse um eben diesen Anwohner der Hohlestrasse, der vor dem Verwaltungsgericht eine 30-er-Testphase erzwingt; um die Hoffnung, dass damit der Verkehr weniger Lärm verursache; um ziemlich laute Fahrzeuge, die unter Motorbremse die Strasse runterrasseln; um viel Diesel- und sonstigen Ressourcen-Verschleiss, wenn ein geladener LKW nach dem Warten vor einer Verengung bergauf anfahren muss; um skurrile bis gefährliche Kreuzungsmanöver sogar aufs Trottoir; ja, sogar um ein wenig Lärmreduktion, nämlich 2 oder 3 Dezibel, was kein Mensch wahrnimmt; um Strassenmöblierungen noch und nöcher, stoisch eingerichtet durch das Tiefbauamt und letztlich doch nichts nützend.
Verbraten wurden Nerven, Zeit, Sitzungen und Steuergelder.
Was bleibt? Dass bei der nächsten Sanierung vielleicht ein Flüsterbelag auf die Strasse kommt. Dass die Haus-Ausfahren dereinst wahrscheinlich besser markiert werden. Und, beschlossene Sache: dass die Mittellinie auch nach dem Versuch wegbleibt, was den Verkehr zu vorsichtigerem Fahren bringe.
Der Gemeindepräsident fragt im aktuellen «Belper», wie die Bewohner ihr Dorf wahrnehmen, was die Marke Belp für sie ausmache. Mit der Hohlestrasse (nomen est omen) wäre des Schreiberlings Antwort jetzt gerade: Belp ist das perfekte Dorf, hat keine wirklichen Probleme und bastelt sich halt künstliche.
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