Es ist kein wirklicher Ersatz für Skywork, auch keine neue Fluglinie. Nur ein neues Airline-Logo auf einem Embraer-Jet, der im Charterbetrieb in den nächsten Wochen im Bäupmoos zu sehen ist. Die People’s Airline fliegt nun wöchentlich Feriengäste nach Preveza / Griechenland und zurück.
[Nachtrag]
Wer für wen mit welchen Passagieren wann wohin fliegt, ist in der Fliegerei oft nicht ganz durchsichtig. Gemäss Max Ungricht, Mediensprecher der SkyWork, ist der Belper People’s-Flug eine Fortführung einer bestehenden Verbindung. People’s sei bereits zuvor als Subcharter für SkyWork nach Preveza geflogen, «dies zum ersten Mal am Montag in derselben Woche, in der es zur Skywork-Betriebseinstellung kam. Die Fortführung dieser Verbindung ist nun also nicht mehr von SkyWork beauftragt, sondern vom Reisebüro selber.»
[Mein Nachtrag – siehe auch hier]
Ich frage mich als Aussenstehender: Wer wusste eigentlich wann wieviel in Sachen Skywork-Gounding, bevor am Mittwochabend spät die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit informiert wurden? Da fliegt also schon drei Tage vorher ein «gesicherter» Flieger (Sub-)Chartergäste herum… Die Flughafen Bern AG verschickt in der Grounding-Nacht um 01:28 Uhr eine perfekt geschriebene Medienmeldung zu ihrer Sicht des Groundings an Medienschaffende… Sie schaltet exakt in dieser Nacht auch eine komplett neu programmierte (sehr schöne, sauber strukturierte) Website auf, in der die SkyWork-Linien, schwupps, verschwunden sind… Das BAZL ist am nächsten Morgen um 07:00:00 Uhr parat mit einer Hotline für gestrandete Skywork-Passagiere, man habe im BAZL seit Montag gewusst, dass nun mit Skywork nichts mehr geht, aber darauf warten wollen, dass alle Flieger wieder zurück in Belp sein… Wer aber bis am Mittwochabend munter Flugtickets verkauft, ist die Skywork…
[Noch mehr Nachtrag]
Gemäss Andreas Gerber, Aaretal Reisen, war der Preveza-Charter auf einer Embraer schon lange mit SkyWork abgemacht, der Montag als Rotations-Tag geplant. SkyWork habe damals von eigenen Embraer-Flugzeugen gesprochen, das dann aber nicht realisiert. Darum wars vom ersten Flug an eine People’s-Embraer, vorgesehen als Sub-Charter. Seit dem Grounding (Gerber: «Am Donnerstag, 30.08. nahm ich sofort Kontakt mit People’s auf») ist es ein direkter Auftrag von Aaretal Reisen an People’s, gemäss Gerber mit einigen schmerzhafen Zusatzkosten, die er tragen müsse. Aaretal Reisen sei genauso überrascht worden wie andere SkyWork-Kunden: «Wir wussten leider definitiv nichts von einem Konkurs oder Grounding.»
Das wichtigste für Aaretal Reisen ist aber offensichtlich: Dass die Kunden ihren Ferienflug wie abgemacht antreten können.
Auso – zurück zu People’s. Sie fliegt regelmässig von Altenrhein SG nach Wien, hat mit seinen zwei Embraer-Jets am Montag freie Kapazitäten und kann somit die Preveza-Charter der beiden regionalen Reisebüros lösen.
People’s wird in den Medien als interessantes Geschäftsmodell für Kleinst-Airlines beschrieben. Sie konzentriert sich (in ihrem Liniengeschäft) ausschliesslich auf die Strecke Altenrhein – Wien. Und sie ist nicht nur Carrier auf dem Flughafen Altenrhein, sondern auch die Betreiberin.
Birgitt meint
…die Rolle von Herrn Inaebnit wird zunehmend suspekter. Er wollte anscheinend ‚Alleinherrscher‘ bleiben und hat dafür anscheinend die SkyWork Airlines ‚geopfert‘.
Seinen Leuten (Piloten etc.) nichts gesagt. Damit YB noch von Zagreb hergeholt werden konnte und die Piloten nichts wussten um keine mögliche Gefahr für Passagiere zu sein.
Verstehe ich alles soweit.
Aber warum er diese feine kleine Airline mitsamt ihren Mitarbeitern, dem, was am Flughafen Belp alles dran hängt, dem Image etc., gegroundet hat – evtl. nur, weil er die Führung des Ganzen, das da geplant war, hätte teilen müssen – sorry – da verliere dann auch ich die positiven Gedanken, die ich bis hier hin noch zu ihm hatte. Sorry.