Es war zu erwarten: Weil das Grounding der Skywork beendet ist, wird wird Adria Airways sein Engagement in Bern zurücknehmen. In einer Medienmitteilung schreibt sie: «Bern ist wieder an wichtige Europäische Metropolen mit Direktflügen verbunden, dies war das primäre Ziel von Adria Airways. Diese neue Sachlage hat Adria Airways dazu veranlasst, Ihre Flüge aus Bern nach Berlin, Hamburg, München und Wien wieder aus dem Verkauf zu nehmen.»
Vorläufig ist dies wohl der letzte Akt im kleinen Herbstdrama_2017 um die Linienflüge ab Belp. Regisseur und Hauptrolle: Skywork Airlines AG, vor ein paar Wochen mit dem Rücken zur Wand. Scheinbar jetzt wieder frei fliegend? Skepsis bleibt… Skywork hat Vertrauen verloren und muss dieses nun wieder aufbauen. Ausgerechnet jetzt im Winterhalbjahr, das schon immer ein Bangen und Zittern bedeutete für Airlines in Belp.
Die Akte in diesem Drama mit der Brille der Öffentlichkeit: Skywork hat zuwenig Geld, das BAZL kündigt Entzug der Bewilligung an, allgemeiner Schock und ein gewisser «Schwung in apathische Region», Mini-Grounding Skywork (3 Tage), Adria Airlines landet auf der Bühne und lanciert Linien zu wichtigen Europäischen Städten ab 6. November, Skywork findet (geheim gehaltenes) neues Geld und füllt die BAZL-Papiere aus und bringt sie ins BAZL und die Beamten prüfen quasi über Nacht alles und geben die Winterflugplanbewilligung frei, bei Adria Airlines in Ljubliana jubelt niemand, es kommt zum letzten Akt, der keiner ist: Denn sie landen schon gar nicht, die zwei Darwin-Flieger aus dem Tessin, die für Adria in Belp hätten starten sollen. Allgemeines Aufatmen bei der Hauptrolle Skywork und im Publikum.
Dr. Arno Schuster, CEO von Adria Airways, bedankt sich in der Medienmitteilung: «Die große Resonanz der Kunden und Vertriebspartner hat gezeigt, wie wichtig eine durchgehende Anbindung von Bern an Europäische Metropolen ist. Das Vertrauen der Kunden in Adria Airways als Mitglied der Star Alliance in so kurzer Zeit war sehr beeindruckend.»
Hat es die Adria also gebraucht, um einem Investoren zu zeigen, dass Belp attraktiv ist und bleibt? Schuster schreibt weiter: «Unsere schnelle Handlungsfähigkeit war wichtig, um dem Markt die Gewissheit einer Kontinuität zu gewährleisten. Daher freuen wir uns auch, dass es SkyWork Airlines geschafft hat so schnell die Betriebsbewilligung wieder zu erlangen. Wir wünschen weiterhin gutes Gelingen!» – leichtes Zähneknirschen? Denn, nochmals Schuster: «Bern ist ein überaus attraktiver Markt, und wir werden auch zukünftig Opportunitäten im Markt wahrnehmen.»
Das liest auch die Flughafen Bern AG gerne. Und es hält den Haupt-Akteur fit, à la Darwins «survival of the fittest».
Skywork-CEO Martin Inäbnit sagt im BZ-Interview, nun werde man mit Spezial-Aktionen versuchen, das bisherige Vertrauen wieder aufzubauen. Die Geldsuche sei auch wegen dem «Mösli-Blut der Leute» schwierig – weil eine überlebenswichtige Expansion in andere Standort-Flugplätze schwierig erklärbar sei. Lesen und sehen/hören in der Berner Zeitung über das Mösli-Blut der Leute, schmale Gratwanderungen, vielleicht sogar nötige Groundings, traditionelle Geheimhaltung von Investoren, dreckige Wäsche, fluglinien-geheimdienstliche Informationen und mehr: «Das Grounding kostete viel Geld»
Die Kern-Meldung der letzten drei Wochen (Bundesamt für Zivilluftfahrt): «SkyWork Airlines erhält wieder unbefristete Betriebsbewilligung»
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