André Lüthi plädierte an einem Kurzvortrag bei den Belper KMU für bewussteres Reisen. Er machte seinem Ärger ungeschminkt Luft über den Abgang der German Airways als Leistungserbringer der flaBAIR. Es ärgere ihn am meisten, dass auf dem Flugzeug vorausslichtlich kein flyBAIR-Logo zu sehen sein werde.
«Ich muss sagen, wir sind wirklich gut gestartet», so Lüthi zum Projekt flyBAIR. Parallel zu dem allem stünde nun aber «dä Seich» mit der German Airways un Raum, die plötzlich wieder aus der Vereinbarung ausgestiegen seien. Mit der deutschen Airline als Leistungserbringer hätte die flyBAIR ihre «virtuelle Airline» aufbauen wollen, hat mit deutschen Preisen auch den Businessplan gerechnet.
Das Wichtigste bezüglich Image – hier buchstäblich zu verstehen – wäre die Bemalung des Flugeugs mit FlyBAIR-Logo und -Farben gewesen. Die Deutschen zogen sich aber eben zurück. «Die hei üs versecklet», so Lüthi ohne diplomatische Nettigkeiten. Jetzt seien die Juristen dran. Die flyBAIR habe mit der Helvetic sicher auch einen guten Partner, aber eben zu höheren Kosten.
«Klar ist: Wir bringen den BAIR zum fliegen – wir ziehen das durch.»
Lüthi sinnierte weiter über das Fliegen allgemein. Er habe es gut gefunden, dass der Ständerat diese Taxe auf jedes Flugticket durchgewunken habe. Die Gelder sollten gemäss Lüthi nun in Fonds gesammelt werden, die weitere Forschungsprojekte in der Umwelttechnologie ermöglichen, nicht in Lenkungsabgaben, welche versuchen würden, das Reisen allgemein zu verhindern.
«Mobilität abstellen funktioniert nicht. Wir können ja den Asiaten nicht verbieten, zu reisen und die Welt zu entdecken – jetzt, wo es für sie wirtschaftlich möglich wird. China und Indien stellen täglich 50’000 Reisepässe aus – die dürfen genauso Reisen, wie wir in Europa es Mitte letztes Jahrhundert auch begonnen haben.»
Fliegen sei heute aber zu günstig: «Ich meine damit diese Weekend-Trips nach Barcelona und London für 40 Euro. Statt dass Du sechs mal pro Jahr kurz irgendwo in eine Stadt fliegst, mach doch eine längere Reise, drei Wochen oder so. Bleibe mal an einem Ort, tauche in die Kultur ein. So hast Du wirklich etwas davon. Von einem Städte-Weekend hat man doch fast nichts.»
In Sachen Overtourism – Interlaken, Blausee (wo Lüthi Mitinhaber ist), Taj Majal, Machu Pichu, Venedig plädiert Lüthi für Kontingente. Tourismus ja, aber in Massen. «Denn Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftfaktor, gleichzeitig Völkerverständigung und Toleranz-Förderung. Ökologische Gefahren sind die andere Seite. Oder soziokulturelle Probleme – das schlechte Benehmen von Touristen in anderen Kulturen. Wir Touristiker müssen da mehr Verantwortung übernehmen.»
Richard Cescatti meint
Diese Rechnung wird nicht aufgehen. Auch ohne Coronavirus und schon gar nicht mit. Übung abbrechen und Geld zurück.
Niklaus Kunz meint
Schon wieder der Miesepeter Cescatti
Manche würden wirklich zuerst vor der eigenen Türe sauber machen.
Dann würde nämlich manches besser.
Tom Mayer meint
Bitte Netiquette, Herr Kunz! Peinliche Persönliche Angriffe werfen ein schräges Licht auf Sie selber.
Die Meinung von Hr. Cescatti muss man inhaltlich nicht teilen – sie ist aber kurz+klar, sachlich, gepfeffert und vor allem ohne persönliche Angriffe. Für _solche_ Kommentare ist Bäup.ch immer offen.