Jazz mit Tommy Harris (Alabama, USA): Wie auf dem Bild wäre es geworden am letzten Samstag, mit vielen weiteren Programmpunkten. Und weitere Kulturanlässe wären gefolgt, bis in den Dezember hinein. Nun gibts in Belp, vorerst mal, keinen Kulturherbst.
Die ersten Anlässe gingen unter strengem Schutzkonzept gerade noch über die Bühne: Die Vernissagen von zwei Ausstellungen im Schloss am Donnerstag und der Nachmittag für die Kleinen mit dem Puppentheater Ins am Freitag.
Der Frust lässt sich erahnen, der am Freitagnachmittag über den OK-Präsidenten Urs Lehmann (der Schlagzeuger auf dem Bild) und sein Team kam: «Der Kultur Herbst 20 in Belp wurde beendet, bevor er richtig begonnen hat. Die Einschränkungen, welche die Kantonsregierung am 23. Oktober 2020 ausgesprochen hat, entzogen den Veranstaltern per sofort die Erlaubnis, alle weiteren Anlässe durchführen zu dürfen.»
Zehn Monate lang habe man im Auftrag der Gemeinde Belp vorbereitet. «Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühl» war eines der Ziele. Eine Serie mit Volksfest-Charakter für alle sollte es sein, eine Begegnungszone, wo man gerne wieder hingeht. Niemand habe daran gezweifelt, dass der Erfolg ausbleiben würde. «Selbst nach dem Corona-Lockdown im Frühling haben wir positiv gedacht und uns auf den Herbst gefreut, der Bevölkerung wieder etwas bieten zu können: Musik, Theater, Film, Clownereien, Puppenspiel, Ausstellungen und Lesungen.»
Im Herbst habe man zuhanden der Regierung ein Schutzkonzept ausgearbeitet. Am Freitag wurden die letzten Vorbereitungen für die grosse Kultur-Nacht am folgenden Tag alle planmässig realisiert – dann kam der Stopp. Keine Kultur-Nacht, auch keine Lesung mit Christine Brand, auch keine Gardi Hutter. Nichts!
«Auch der Wienachts-Träff, der bei der Bevölkerung vor Jahresfrist so gut ankam und dieses Jahr als Abschluss des Kultur Herbstes dienen sollte, ist höchstwahrscheinlich nicht realisierbar», so Lehmann.
Eine kleine Hoffnung bleibt. Denn vielleicht gebe es ja doch eine Entschärfung der Situation auf Ende Jahr. «Sollte vor Ende Jahr noch ein Mini-Kulturanlass erlaubt sein, wird das OK Kulturerbst die Bevölkerung frühzeitig informieren.»
Heinz Gerber meint
Ein kleines Trösterli: Ich hätte bei meinen Kurzfilmen im Festsaal auch die geschichte „Baumgartner“ bereit gehabt, geschrieben von Christine Brand – wer ihn schauen will, kann diesem link folgen (er dauert gute 7 Minuten) und erzählt eine zufällige Begegnung zweier Frauen zwischen Burgdorf und Herzogenbuchsee:
https://www.youtube.com/watch?v=pckIlv8Pe00&t=144s